Vorbei

Gerhard Schmid ist alle mobilcom-Aktien los

Treuhänder Helmut Thoma hat auch die letzten Aktien verkauft
Von dpa / Hayo Lücke

Gerhard Schmid, der frühere Großaktionär und Vorstandsvorsitzende des Mobilfunkunternehmens mobilcom, ist seine Anteile los. Sein Treuhänder Helmut Thoma habe sämtliche Aktien aus dem Treuhanddepot verkauft, teilte mobilcom heute in Büdelsdorf mit. Damit sei der Treuhandvertrag erfolgreich erfüllt. Thoma hatte Schmids Anteil von früher 42,42 Prozent in den vergangenen Monaten bereits Stück um Stück reduziert.

Die mobilcom AG war im vergangenen Jahr nur knapp einem Insolvenzverfahren entgangen. Sie gehört nunmehr überwiegend freien Aktionären; der Streubesitz liegt bei über 70 Prozent. Lediglich France Télécom ist als Großaktionär noch mit 28,5 Prozent an Bord, will sich aber ebenfalls zurückziehen.

Die Erlöse aus den Aktienverkäufen des Schmid-Treuhänders fließen überwiegend Banken zu, denen Schmid und die Firma Millenium seiner Ehefrau ihre Aktien als Sicherheit für Kredite v erpfändet hatten. Der einstige Milliardär steht in einem privaten Insolvenzverfahren und muss sich vermutlich im kommenden Jahr wegen des Verdachts der Untreue in Kiel vor Gericht verantworten.

Das Unternehmen mobilcom hat aus den Aktienverkäufen rund 44 Millionen Euro erhalten. Diese Zahlungen beruhen auf Verträgen im Zuge der mobilcom-Rettung und sind auf ein umstrittenes Aktien-Optionsgeschäft Schmids während seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender zurückzuführen. Daraus fordert mobilcom noch mehr als 70 Millionen Euro von Schmid zurück.