Obacht

Vorsicht: Tagespost liegt neuer Betrugsversuch bei

Wer auf Schreiben der Deutscher Adressdienst GmbH reagiert, ist schnell 939,29 Euro los
Von Hayo Lücke

Bereits im Februar berichteten wir über einen Abzockversuch des Telefonbuchverlages Akalan, der über die Tagespost Schreiben verschickte, die einer Rechnung der Deutschen Telekom sehr ähnlich sahen. Der teltarif-Redaktion liegt nun ein neues Schreiben vor, das offenbar in diesen Tagen mit der Tagespost verschickt wird. Dieses Mal ist der Versender die Deutscher Adressdienst GmbH aus Hamburg, die darauf abzielt, Einträge für das Deutsche Telefax Verzeichnis zu sammeln.

Auf den ersten Blick hat man auch bei diesem Brief den Eindruck, man halte ein Schreiben der Deutschen Telekom in der Hand. Nicht nur die magentaähnliche Schriftfarbe und die normalerweie von der Telekom verwendete Schriftart in Teilen des Schreibens lässt eine Verwechslungsgefahr zu, auch ist am rechten oberen Bildrand mit drei rechteckigen kleinen Würfeln ein Teil des Telekom-Logos kopiert oder zumindest angedeutet. In dem Schreiben selber wird der Empfänger aufgefordert, seine Adressdaten zu überprüfen und gegebenenfalls neu in dem Vordruck einzutragen. Weiter heißt es: "Die angebotene Eintragung ist in jedem Fall kostenpflichtig".

Soweit, so gut, kritisch ist jedoch die Textpassage in der es heißt, dass man das Schreiben auf jeden Fall zurückschicken solle, auch wenn man keinen Auftrag erteile. Tut man genau dies und setzt in gutwilliger Absicht noch eine Unterschrift an die entsprechende Stelle am Ende des Formulars, werden happige 789 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer - also insgesamt 939,29 Euro - in Rechnung gestellt. Anschließend wird man - so heißt es - für zwei Jahre im Deutschen Telefax Verzeichnis gelistet, das von der Deutschen Adressdienst GmbH herausgegeben wird.

Grundsätzlich können wir vor diesem Fax nur warnen. Die einfachste Methode, nicht auf die neue Masche hereinzufallen ist, dass man dem Schreiben keine weitere Beachtung schenkt und in den Papierkorb befördert. Aufgrund der großen Verwechslungsgefahr ist anzunehmen, dass schon bald eine Klage der Deutschen Telekom auf dem Schreibtisch der Geschäftsführerin des Verlages, Inga Kruskop, liegen wird.