Erfolg auf ganzer Linie

Klingeltöne lassen Kassen der Musikindustrie klingeln

In Europa und den USA wird ein Umsatz von 350 Millionen Euro erwartet
Von Hayo Lücke

Immer mehr Nutzer von multifunktionalen Mobiltelefonen setzen auf den Download von Klingeltönen aus dem Internet und bescheren der Musikindustrie damit Erträge, mit denen keiner wirklich rechnen konnte. Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) heute auf ihrem Onlineportal unter Berufung auf eine Studie der Marktforscher von Jupiter Media [Link entfernt] berichtet, werden die Plattenfirmen in diesen Jahr fünf Mal soviel Geld mit Klingeltönen für Handys verdienen, wie mit dem Verkauf von digitaler Musik über das Internet. Die Marktforscher rechnen bei Klingeltönen in Europa und den USA mit einem Umsatz von knapp 350 Millionen Euro. Musik-Downloads kommen nach den Berechnungen nur auf rund 70 Millionen Euro.

Anfangs wurden Klingeltöne als eher unbedeutende Zusatzleistung betrachtet und demnach das in ihnen steckende Ertragspotenzial - ähnlich wie bei den heute nicht mehr wegzudenkenden SMS - deutlich unterschätzt. Bereits im Vorjahr konnte die Musikindustrie mit Klingeltönen rund 293 Millionen Euro erwirtschaften, dieser Wert wird nun offenbar nochmals übertroffen.

Eine Band wie die Sugababes habe mit ihrem Lied "Round Round" mehr Geld als Klingelton verdient als mit dem eigentlichen Verkauf der Single, behauptet Mark Mulligan, Analyst bei Jupiter in London. "Die Kunden wechseln ihre Klingeltöne viel häufiger als früher, zudem haben die Musikfirmen erkannt, dass sich Klingeltöne auch ideal als Marketinginstrument einsetzen lassen," sagt er im Gespräch mit der FTD.