Auskünfte zukünftig billiger?

Einigung im Auskunftsstreit - Telekom senkt Gebühr

Telegate profitiert von der Einigung
Von dpa / Katharina Sobottka

Die Telekom lenkt im Streit mit dem Bundeskartellamt ein und senkt ihre Gebühren für die Nutzung von Daten für die Telefonauskunft. Eine Sprecherin des Bundeskartellamtes bestätigte heute die Einigung, von der zuvor der Telefonauskunftsdienst und Telekom-Konkurrent telegate berichtet hatte. Das Verfahren solle daher in den kommenden Tagen eingestellt werden.

Der Einigung zufolge senke die Telekom ihre Gebühren für die Auskunftsdaten von rund 90 Millionen Euro jährlich auf etwa 49 Millionen Euro, sagte die Sprecherin. Dies soll rückwirkend zum 1. Januar 2003 gelten. Ein Sprecher der Deutschen Telekom wollte sich auf Anfrage nicht detailliert äußern, da die Berechnung der Gebühren jeweils am Jahresende erfolge. Daher habe der Entscheid zunächst auch keine finanziellen Auswirkungen, sagte er. Der Sprecher bestätigte aber die Einigung im Grundsatz.

Telegate hatte die bisherigen Nutzungsgebühren als überhöht bezeichnet. Für das Unternehmen bedeute die Entscheidung eine deutliche Kostenersparnis, teilte telegate heute Abend in München mit. Die Gebühr pro genutzten Datensatz reduziere sich nun auf neun Euro-Cent. Für das laufende Geschäftsjahr 2003 rechne telegate mit einem positiven Ergebniseffekt von rund 2,5 Millionen Euro. Der Streit sei zwar im Sinne von telegate beendet worden, im europäischen Vergleich seien die Kosten aber weiter deutlich zu hoch.