Durch den WIND

"WIND" warnt vor Unwettern per Handy

Neuer Service kostet für Privatpersonen acht Euro pro Jahr
Von dpa /

Die öffentlichen Versicherungen wollen Hausbesitzer und Feuerwehren in Zukunft zuverlässiger über nahende Unwetter informieren. Die Versicherungskammer Bayern (VKB) stellte heute in München das Warnsystem WIND (Weather Information On Demand) vor, das per SMS, E-Mail oder Fax alle Teilnehmer benachrichtigt. Das Projekt hat die VKB zusammen mit dem Fraunhofer-Institut und der MeteoMedia AG entwickelt. Damit reagiere das Unternehmen auf die Zunahme von extremen Wetterlagen wie beispielsweise Sturm oder Starkregen, sagte das VKB-Vorstandsmitglied Walter Lechner. Jeder Teilnehmer von WIND könne einen Service erhalten, der individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist.

Statt wie bislang Unwetterwarnungen für ganze Bundesländer herauszugeben, werde WIND spezielle Prognosen für Landkreise erstellen, sagte der Geschäftsführer der MeteoMedia AG, Jörg Kachelmann. In der Unwetterzentrale in Bad Nauheim überwachen demnach bis zu fünf Meteorologen rund um die Uhr die Daten von mehr als 600 Wetterstationen. WIND könne neben Sachschäden auch Tote und Verletzte verhindern. "Es ist grotesk wie viele Menschen in Deutschland bei Unwettern sterben", sagte Kachelmann.

Vom 1. November an wollen öffentliche Versicherer in ganz Deutschland 50 000 ihrer Kunden das System anbieten. Bis Ende 2008 solle die Anzahl auf 500 000 ausgebaut werden, sagte Lechner. Privatpersonen kostet die Teilnahme am Frühwarnsystem acht Euro im Jahr. Feuerwehren und Kommunen sollen eine kostenlose Grundversorgung erhalten.