IFA

Neben dieser technischen Entwicklung ist zu beobachten, dass die Handyhersteller ihre Geräte immer stärker spezialisieren und auf bestimmte Zielgruppen zuschneiden. Vorläufiger Höhepunkt ist die Ankündigung mehrerer Hersteller, spezielle Videospiel-Handys auf den Markt zu bringen, die fast schon mehr mobile Spielkonsolen als mobile Telefone sind. Der Handy-Marktführer Nokia führt in diesem Herbst sein Videospiel-Handy "N-Gage" auf dem Markt ein.

Sein mobiles Entertainment-Center bezeichnet der Hersteller auch nicht mehr als "Handy", sondern als "Game-Deck". Mit eingebaut sind noch ein Radio und eine Abspielfunktion für MP3-Musik, die sich über ein USB-Kabel vom PC auf das Gerät überspielen lassen. Auch zum Surfen im Internet sowie zum Senden und Empfangen von E-Mails und Multimedia-Messages ist N-Gage gerüstet. Mit der eingebauten Bluetooth-Funk-technik können sich mehrere Handy-Spieler spontan vernetzen, um sich gemeinsam und gegenseitig durch die bunten Levels der eingebauten Spiele zu jagen. Neue Spiele lädt man wahlweise "over the air" - also aus dem Mobilfunknetz - oder steckt sie über Speicherkarten in das Gerät ein. Mit den zusätzlich zu den Spiele-Features eingebauten Multimedia-Funktionen sollen sich auch komprimierte Digital-Videoclips auf dem Farb-display des Geräts abspielen lassen. Wem unterwegs auch mal der Sinn nach passiver Unterhaltung steht, der kann auf den größten verfügbaren Speicherkarten künftig kom-plette Spielfilme im komprimierten Datenformat abspeichern und unterwegs betrachten.

Andere Hersteller kontern mit eigenen Konzepten für mobile Entertainment-Spezialisten. Die britische Firma TTPcom etwa präsentiert mit ihrem "B'ngo" ein Spiele-Handy, in dem sogar zusätzlich noch eine digitale Kamera mit eingebaut ist. Weitere Hersteller haben Videospiel-Handys in der Entwicklungs-Pipeline und werden entsprechende Geräteneuheiten auf der Internationalen Funkausstellung vorstellen.

Die neue Generation von Spiele-Handys zeigt eindrucksvoll, was Marktbeobachter bereits vor einigen Jahren als "digitale Konvergenz" beschrieben haben: Neue mobile und stationäre Endgeräte vereinen in sich die Funktionen mehrerer bisheriger Einzelgeräte. Mobiles Telefon, tragbares Videospiel, portables Radio und Taschen-Videoplayer - alle diese Funktionen sind im Herbst 2003 in einem einzigen Spezial-Handy kombiniert. Wer nun herausfinden möchte, welches dieser Kombigeräte die eigenen Wünsche und An-forderungen am besten erfüllt, bekommt bei einem Besuch der IFA in Berlin die beste Gelegenheit zum ausgiebigen Ausprobieren.