nicht zahlen

Nepp bei Verlängerung von Domain-Laufzeiten

Betrüger geben sich als internationaler Registrator aus
Von Marie-Anne Winter

Die Masche ist nicht neu - wir berichteten über ähnliche Fälle - aber es fallen immer wieder Menschen darauf herein: Betrüger denken sich eine seriös klingende Institution aus und verschicken Rechnungen an potentielle Kunden. Und manche zahlen sogar. In diesen Tagen erhalten zahlreiche Besitzer von internationalen Topleveldomains (TLD) wie .com, .net, .org unerwartet Post. Eine sogenannte Domain Registry of America (DROA) informiert darüber, dass der bestellte Registrierungszeitraum der betreffenden Domains in Kürze ablaufen werde; gegen eine Gebühr könne man die Registrierung verlängern lassen. Doch wie die Interessengemeinschaft der Internetuser IG4 [Link entfernt] berichtet, steckt hinter diesen Briefen nichts anderes als ein großer Nepp. Es irritiert allerdings der Umstand, dass die DROA tatsächlich exisitiert - zumindest im Internet.

Anders als .de-Domains werden internationale TLDs immer nur für einen festgelegten Zeitraum registriert. Im Anschluss daran muss die Registrierung gegen Gebühr entsprechend verlängert werden. Zumindest in Deutschland wähnen sich Kunden renommierter Hoster in Sicherheit, da diese Verlängerung automatisch vom Provider vorgenommen wird. Diese Gebühr ist dabei bereits in den Kosten, die der Kunde an den Hoster entrichtet, enthalten, somit besteht für die Kunden normalerweise kein Anlass, selbst aktiv zu werden. Doch viele Nutzer wissen das nicht und bezahlen deshalb die in diesen Schreiben genannte Gebühr - schließlich will man ja auch weiterhin im "internationalen" Internet vertreten sein.

Die Absender dieser "Mahnungen" gehen dabei wie folgt vor: mit einem Script scannen sie automatisch die whois-Datenbanken der Domain-Registrare und filtern dabei die dort hinterlegten "Expires on"-Daten, die das Ablaufdatum enthalten, also den Termin, an dem der Registrierungszeitraum der jeweiligen Domain endet. Im weiteren Verlauf werden die herausgefilterten Informationen in einer Datenbank gespeichert und für den Versand von Serienbriefen genutzt.

Wer also ein derartiges "Erinnerungsschreiben" erhält, sollte es einfach dem Altpapier zuführen. IG4 versichert, dass die jeweilige Domain auch ohne das Entrichten der "Zusatzgebühr" weiterhin erreichbar sein wird. Die Interessengemeinschaft hält einen solchen Brief als Muster unter http://www.ig4.de/images/brief_com.jpg [Link entfernt] bereit.