Kabelmarkt

ish dementiert Verkaufsabsichten (aktualisiert)

Kabel Deutschland GmbH interessiert
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Die Eigentümer des Kölner Kabelnetzbetreibers ish planen derzeit keinen Verkauf des Unternehmens. Der Vertreter der Eigentümer, Tom Brown von der Deutschen Bank, erklärte am Sonntag, "wir sind mit der wirtschaftlichen Entwicklung bei ish sehr zufrieden und planen keinen kurzfristigen Verkauf. Vielmehr schätzen wir die Wertentwicklung bei ish sehr positiv ein und halten das Unternehmen für eine gute Investition."

Brown dementierte damit einen Bericht des Spiegel, nach dem das Eigentümerkonsortium um die Deutsche Bank Gespräche mit mehreren Investoren führe. Als aussichtsreichsten Kandidaten für die NRW-Gesellschaft nannte das Blatt die Kabel Deutschland GmbH. Deren Eigentümer, darunter die Investmentbank Goldman Sachs, erwarteten von der Übernahme erhebliche Einspareffekte. Inklusive Schulden wollten die ish-Eigentümer mindestens 300 Millionen Euro erzielen.

ish-Unternehmenssprecher Stefan Lennardt sagte, die Investoren aller deutschen Kabelregionen seien in ständigen Gesprächen miteinander.

Aus Sicht der zuständigen Kartellbehörden in Bonn und Brüssel könnte das Geschäft jedoch äußerst problematisch werden. Kabel Deutschland hat bereits sechs der ursprünglich neun Telekom-Regionalgesellschaften. Nur noch Hessen und Baden-Württemberg hätten dann andere Besitzer. Ein internationales Konsortiums unter Führung von The Blackstone Group, CDP Capital und Banc of America Equity Partners hat das Netz in Baden-Württemberg gekauft. In Hessen erwarb der britische Investor Gary Klesch (iesy) das TV-Kabelnetz.

ish (früher Callahan) von den Gläubigerbanken zum Mindestgebot von 275 Millionen Euro ersteigert worden. Die Telekom hatte das gesamte Kabelnetz in den vergangenen Jahren zum Abbau ihrer Schulden verkauft.