Zukunftsweisend

Siemens setzt auf Telefonieren per Intranet

IP-Telefonie wird deutliches Wachstum vorhergesagt
Von Hayo Lücke

Das Geschäftsfeld IP-Telefonie wird in den nächsten Jahren einen deutlichen Sprung nach vorn machen. Dies geht aus den neu vorgelegten Zahlen einer Studie des amerikanischen IT-Marktforschungsinstitutes IDC hervor. Wie das Handelsblatt berichtet, wird der Weltmarkt an IP-Telefonausrüstungen nach IDC-Schätzungen bis 2007 jährlich um durchschnittlich 45 Prozent wachsen. Die Umsätze mit Unternehmen sollen allein in diesem Jahr um 66 Prozent wachsen. Diesen Trend hat auch der Elektronik-Riese Siemens erkannt und peilt die Übernahme der Cycos AG [Link entfernt] an, die sich auf die Entwicklung von IP-Telefonie-Produkten spezialisiert hat. Die Zielsetzung von Siemens ist klar: "Wir wollen weltweit die Nummer eins in der IP-Telefonie bleiben", sagt Michael Meyer, Chef der Strategieabteilung im Bereich Unternehmensnetze der Siemens Information and Communication Networks Group gegenüber der Zeitung.

Mittels IP-Telefonie können Telefonate beispielsweise aus dem E-Mail-Programm heraus mit einem einfachen Mausklick aufgebaut werden. Darüber hinaus können auch Sprachnachrichten im E-Mail-Verzeichnis hinterlegt werden und über die am Computer angeschlossenen Lautsprecherboxen abgehört werden. Möglich wird dies dadurch, dass die Sprache über eine spezielle Software in einzelne Datenpakete aufgelöst und auf der Empfängerseite im Umkehrschluss wieder in Sprache umgewandelt wird.

Insbesondere Unternehmen können so über das eigene Intranet Kosten einsparen, da künftig keine separaten Netze für Daten und Telefonie unterhalten werden müssen. Außerdem lassen sich IP-Telefone mit ihrer integrierten Netz-Identifikation ohne weitere Eingriffe in die Hardware an beliebiger Stelle im Firmennetzwerk anschließen, während bei traditionellen Telefonanlagen meist ein Techniker-Besuch fällig sei, zitiert das Handelsblatt den Leiter des Produkt-Managements, Ralf Holzapfel, der RAG Informatik GmbH. Laut seinen Aussagen lassen sich mit der IP-Telefonie im Schnitt 20 Prozent der bisherigen Kosten einsparen.