Neue Regeln

Italienische Regierung erlaubt Handel mit Mobilfunkfrequenzen

Spanische Telefónica kann UMTS-Lizenz von Ipse verkaufen
Von Marie-Anne Winter

Die Mobilfunkanbieter in Italien dürfen zukünftig mit ihren Lizenzen handeln und beispielsweise UMTS-Frequenzen an Wettbewerber verkaufen. Das berichtet heute das Handelsblatt. Anfang des Jahres hatten schon die Spanier den Handel mit UMTS-Lizenzen zugelassen. Daraufhin wurden auch in Deutschland Forderungen laut, dass der Handel mit den einst begehrten Mobilfunklizenzen für die dritte Generation freigegeben werden solle. Noch gibt es allerdings keine konkreten Aussagen seitens der Bundesregierung. Deshalb gilt weiterhin die Regel, dass die Lizenzen an den Staat zurückgegeben werden müssen, sofern die Unternehmen sie nicht nutzen bzw. die an die Vergabe geknüpften Bedingungen nicht einhalten. Das hieße für den gescheiterten UMTS-Anbieter Quam, dass die Lizenz im nächsten Jahr an den Regulierer zurückgegeben müsste, sofern die Regeln nicht geändert werden. Das gleiche gilt auch für Mobilcom. Der Büdelsdorfer Anbieter musste nach der drohenden Pleite aufgrund des Sanierungsplanes sein UMTS-Engagement aufgeben.

Insbesondere die spanische Telefónica dürfte sich freuen, denn sie ist nicht nur an Quam, sondern auch am ebenfalls gescheiterten italinischen Anbieter Ipse beteiligt, der sein Geschäft Anfang letzten Jahres wegen finanzieller und technischer Probleme aufgegeben hat. Jetzt hoffen die beteiligten Unternehmen, das sind neben Telefónica die finnische Sonera und der Fiat-Konzern, durch den Verkauf der UMTS-Lizenz zumindest einen Teil der Kaufsumme von 3,3 Milliarden Euro wiederzubekommen. Allerdings wird es schwierig werden, einen Interessen für die UMTS-Lizenz zu finden. Italiens Nummer eins, die Telecom Italia Mobile (TIM) soll schon abgewunken haben, es gäbe keinen Bedarf. Allerdings könnte Omnitel, der spanische Vodafone-Ableger die günstige Gelegenheit nutzen.