Preise rauf

Telekom will Grund- und Anschlussgebühr anheben (aktualisiert)

Nebenzeit für Ortsgespräche soll künftig schon um 18 Uhr beginnen
Von Hayo Lücke mit Material von AFP

Die Deutsche Telekom hat bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) einen Antrag auf Erhöhung der Grundgebühren von Analog- und T-Net-100-Anschlüssen eingereicht. Auch die Anschluss- und Wechselgebühr wird nach oben gesetzt. Um knapp fünf Prozent gesenkt werden sollen dagegen die City-Standardtarife für den Orts- und Nahbereich. Allerdings handelt es sich hier um keine wirklich neuen Erkenntnisse, denn bereits in der Vergangenheit gab es hier reichlich Spekulationen.

Voraussichtlich ab Herbst sollten die Kosten für einen Analoganschluss um 1,94 Euro auf dann 15,66 Euro steigen. Im Zuge dieser Preismaßnahme soll auch das monatliche Grundentgelt eines T-Net 100-Anschlusses um 1,46 auf 18,45 Euro angehoben werden. Die Bereitstellung von Anschlüssen soll ebenfalls deutlich teurer werden: Der bisherige Preis steige von 51,57 Euro auf 59,95 Euro. Das Übernahmeentgelt soll von 25,78 Euro auf 29,94 Euro festgelegt werden.

Zur Entlastung der Kunden sollen die Zeittakte im Citybereich sowohl bei analogen als auch bei ISDN-Anschlüssen harmonisiert und vereinfacht werden. Der Nebenzeittarif mit dem 4-Minutentakt soll bei Analoganschlüssen an Werktagen künftig vier Stunden, bei ISDN-Anschlüssen eine Stunde länger gelten. Einheitlich soll der Nebenzeittarif künftig zwischen 18 und 9 Uhr gelten. Durch die neue Regelung könnten auch Analog-Kunden bereits ab 18 Uhr vier Minuten lang für sechs Cent telefonieren. Bei Ortsgesprächen soll es demnach - gemessen am Minutenpreis - künftig keine Preisunterschiede zwischen Analog- und ISDN-Kunden mehr geben.

Grund für die nötigen Preiserhöhungen ist eine Aufforderung der EU-Kommission: Brüssel drängt darauf, dass die Telekom die Preis-Kosten-Schere zwischen dem Einkaufspreis und dem Endkundenpreis schließt. Das von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post festgestellte Anschlusskosten-Defizit beläuft sich auf jährlich 607 Millionen Euro.