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Vodafone mit eigener Handy-Marke erfolgreich

Netzbetreiber verkauft eigenen Kunden mehr Vodafone-Handys als Nokia-Modelle
Von Marie-Anne Winter

Den großen Handyherstellern wird es nicht gefallen: Der Mobilfunkanbieter Vodafone verkauft seinen eigenen Kunden inzwischen mehr Handys mit dem Vodafone-Logo als solche mit dem Markennamen Nokia. Das berichtet der schweizer Branchendienst newsbyte [Link entfernt] . Derzeit telefonieren noch etwa 40 Prozent aller Vodafone-Kunden mit Handys des Marktführers Nokia, der Anteil wird nun aber nach und nach sinken, weil bei den aktuellen Verkäufen immer weniger Nokia-Handys über den Tisch gehen.

Somit scheint die Marketingkampagne, die der Mobilfunkriese im vergangenen Herbst angeschoben hat, erfolgreich zu verlaufen. Vodafone investierte rund 100 Millionen Euro in eine Werbeoffensive für den mobilen Multimediadienst Vodafone live!, zum dem auch gleich die passenden Handys angeboten werden. Insbesondere die mit Vodafone-Logo ausgestatteten Handys von Sharp scheinen bei den frisch gebackenen Live-Kunden Anklang zu finden. Unter den derzeit sechs angebotenen Vodafone-live!-Handys sind auch zwei Nokia-Modelle, das 7650 und das 3650.

Für die Handy-Hersteller heißt das, dass sie sich künftig warm anziehen müssen. Die bange Frage von damals, ob die Handymarken verschwinden werden, muss nun neu gestellt werden. Der Vodafone-Erfolg zeigt, dass die Markennamen "Vodafone" oder "T-Mobile" auch bekannte und angesehene Marken wie "Nokia", "Siemens" oder "Motorola" verdrängen könnten. Denn auch die anderen Netzbetreiber möchten ihre Kunden gern mit Geräten versorgen, die mit dem eigenen Logo versehen sind, wie T-Mobile es mit dem MDA und o2 mit dem xda hält. Auf diese Weise hoffen die Anbieter, ihre Kunden an sich zu binden. Angesichts der Sättigung auf dem Mobilfunkmarkt geht es nun darum, die gewonnenen Kunden zu halten. Die Hersteller werden künftig mehr auf die Bedürfnisse der Netzbetreiber eingehen müssen, über die sie ihre Geräte verkaufen. Das fällt den unbekannteren wie Sharp und Panasonic leichter als den etablierten Anbietern, die ihre Eigenständigkeit behaupten möchten.

Den Kunden scheint es relativ gleichgültig zu sein, welches Logo auf ihrem Gerät aufgedruckt ist, sofern sie mit dem Angebot insgesamt zufrieden sind. Und das scheint bei den Vodafone live!-Paketen der Fall zu sein. Das ist angesichts der Tatsache, dass andere Multimediadienste wie i-mode von E-Plus oder die t-zones von T-Mobile bisher weniger erfolgreich sind, durchaus bemerkenswert.