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Telekom prüft rechtliches Vorgehen gegen Reguliererbeschluss

Auch BREKO sieht in Entscheidung eine "gefährliche Weichenstellung"
Von / AFP

Die Deutsche Telekom hat die Entscheidung der Bonner Regulierungsbehörde zum Verkauf von Telefondienstleistungen an Konkurrenten scharf kritisiert. Der Beschluss werde den Telekommunikationsstandort Deutschland "nachhaltig negativ verändern", erklärte das Unternehmen am Freitag in Bonn. Eine Verpflichtung zum getrennten Weiterverkauf von Anschlüssen und Verbindungsminuten an Wettbewerber sei in der jetzigen Lage "industrie- und gesellschaftspolitisch fatal". Das Unternehmen werde deshalb "alle rechtlichen Möglichkeiten gegen diese Entscheidung prüfen".

Wiederverkäufer könnten ohne Risiko in den Markt, während die Netzbetreiber "erheblich in Infrastruktur und Arbeitsplätze investiert haben", erklärte die Telekom. Durch die Entscheidung würden sie selbst und andere Netzinhaber "sich gezwungen sehen, ihre Kosten mit allen Mitteln zu senken", um einem Ergebnisrückgang vorzubeugen. Die Regulierungsbehörde hatte zuvor die bisherige Praxis der Telekom für unzulässig erklärt, Anschlüsse und Verbindungen an Konkurrenten nur im Paket abzugeben. Der Konzern bekam zwei Monate Zeit, dies zu ändern.

Auch der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) hat die Entscheidung der RegTP scharf kritisiert. Die Möglichkeit eines Wiederverkaufs von Telekommunikationsleistungen sei grundsätzlich falsch, sagte BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann. "Die Regulierungsbehörde zementiert mit ihrer Entscheidung einen falschen Weg im liberalisierten Markt". Dies sei eine "gefährliche Weichenstellung", die den Wettbewerbsdruck in der Branche weiter erhöhen und möglicherweise zur Aufgabe von Anbietern führen werde.