MCI: 750 Millionen Dollar Strafe nach Bilanzbetrügereien

Der in den größten amerikanischen Bilanzbetrugsskandal verwickelte Telefonkonzern WorldCom Inc. muss insgesamt 750 Millionen Dollar an die geschädigten Aktionäre zahlen. Ein entsprechender Vergleich zwischen dem Unternehmen und der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC wurde nach Medienberichten von einem Bundesrichter in New York gebilligt.

Dieser Betrag liegt 250 Millionen Dollar über der ursprünglich von der Aufsichtsbehörde und WorldCom vereinbarten Entschädigungssumme von 500 Millionen Dollar in bar. Die zusätzlichen Mittel sollen in Form von Aktien der Nachfolgegesellschaft gezahlt werden, wenn WorldCom aus dem Insolvenzverfahren heraus kommt.

WorldCom befindet sich nach Bilanzbetrügereien von bis zu elf Milliarden Dollar im größten Insolvenzverfahren der US-Wirtschaftsgeschichte. Die zweitgrößte US-Ferngesprächsgesellschaft und einer der weltgrößten Internet-Netzwerkbetreiber führt die Geschäfte inzwischen unter dem Namen MCI weiter.

Die SEC hatte WorldCom wegen der Bilanzbetrügereien verklagt. Nach dem grünen Licht durch Bundesrichter Jed Rakoff muss auch das Insolvenzgericht noch dem Vergleich zustimmen. Die WorldCom- Aktionäre und andere Geschädigte können trotz der Vereinbarung zwischen der SEC und WorldCom weiterhin selbst auf Schadenersatz klagen.

MCI-Chef Michael Capellas sieht in dem Vergleich "einen wichtigen Meilenstein" auf dem Weg aus dem Insolvenzverfahren. Dieses Kapitel soll nach seinen Angaben im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein.

MCI hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr von 24,7 auf 24,5 Milliarden Dollar und für 2004 von 25,8 auf 24,6 Milliarden Dollar reduziert. Für 2005 kürzte das Unternehmen seine Prognose sogar von 27,8 auf 25 Milliarden Dollar, wie das "Wall Street Journal" heute in seiner Onlineausgabe berichtete. Das Unternehmen habe starke Telefonrechnungs-Rückgänge bei Verbrauchern und kleinen Unternehmen angeführt.