virtuelle Zeremonie

Webby Awards: Internet-"Oscars" vergeben

NASA, Moveon und Lonely Planet gehören zu den Gewinnern
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Weltraumbehörde Nasa, die Anti-Kriegsbewegung Moveon.org und die Reiseexperten Lonely Planet haben mit ihren Webseiten die diesjährigen Webby Awards gewonnen. Rund 150 Anwärter in 30 Kategorien, wie Musik, Sport, Nachrichten und Verrücktes, waren im Rennen um die "Oscars des Internets" nominiert. Die Preisträger wurden am Donnerstagabend (Ortszeit) in San Francisco und weltweit im Netz bekannt gegeben.

Der einzige deutsche Kandidat mit der Webseite www.blinkenlights.de in der Sparte Internetkunst ging leer aus. Er unterlag einer Kunstseite aus New York. Der Online-Foto-Service Snapfish.com erhielt den Sonderpreis "Rising Star" für die am schnellsten wachsende Webseite im Internet. Fünf Millionen Benutzer stellen dort über 100 Millionen Fotos ins Netz.

Im Gegensatz zu früheren Webby-Award-Shows, bei denen in San Francisco der Rote Teppich ausgerollt wurde, fand die siebte Verleihung weltweit im Online-Netz statt. Die Veranstalter hatten die geplante Gala an der Westküste Ende April abgesagt und durch die virtuelle Zeremonie ersetzt. Damit reagierte die "Academy of Digital Arts and Sciences" auf zahlreiche Absagen und Bedenken der Nominierten aus 24 Ländern, darunter Italien, Frankreich und Japan, nach Kalifornien zu reisen.

Nach Angaben der Veranstalter waren in der Nacht zum Freitag über 5 000 Internetsurfer in aller Welt dem Aufruf gefolgt, virtuell an der Trophäenshow teilzunehmen. Auf über 150 Partys von Tokio über San Francisco bis Paris wurden die Gewinner der besten Webseiten gefeiert. Ausgesucht wurden die Preisträger von rund 500 Academie-Mitgliedern, einer Jury mit Prominenten wie Musiker David Bowie, Oracle-Chef Larry Ellison und "Simpsons"-Erfinder Matt Groening.