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T-DSL: Bleiben die Preise für Endkunden stabil?

Telekom will Berechnung für T-DSL-Vorleistung ändern
Von Marie-Anne Winter

Wie der VATM berichtet, plant die Telekom, am Leistungsumfang der T-DSL-Pakete, wie sie dem Endkunden zur Verfügung gestellt werden, gewisse Einschränkungen vorzunehmen. Dabei soll das so genannte DSL-Konzentratornetz, das bisher Teil der T-DSL-Produkte war, zukünftig nicht mehr Bestandteil von T-DSL sein. Das Konzentratornetz ist der Abschnitt zwischen dem IP-Netzwerk des jeweiligen Anbieters und der Vermittlungsstelle der Telekom, von wo aus die Datenpakete auf die "letzte Meile" zum Endkunden geschoben werden. Laut VATM wolle die Telekom damit eine verdeckte Preiserhöhung durchziehen, denn das bedeutete eine erhebliche Leistungsreduzierung, die nicht von den entsprechenden Preissenkungen für die Endkunden begleitet werde.

Der VATM bezieht sich auf eine öffentlichen Anhörung vor der Beschlusskammer 4 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP). Dabei geht es um das Verfahren wegen des Tarifantrags der Telekom, mit dem sie den Wettbewerbern höhere Preise für Vorleistungen in Rechnung stellen will, die heute noch im T-DSL-Paket mit enthalten sind. Die Telekom beabsichtige danach, die Kosten des DSL-Konzentratornetzes nunmehr den Vorleistungsprodukten zuzuordnen, die die Wettbewerber für ihre breitbandigen Internetdienste, die auf T-DSL aufsetzen, benötigen. Bisher gilt für diese Leistung ein Pauschalpreis, der genau diese Vorleistung mit einschließt. Nun soll diese Vorleistung gesondert - und zwar nutzungsabhängig - berechnet werden. Falls dieses Vorhaben genehmigt würde, müssten die Endkunden mit Preiserhöhungen rechnen, weil die Unternehmen, die auf diese Vorleistungen angewiesen sind, gezwungen wären, die höheren Preise an die Endkunden weiterzureichen.

Der VATM hatte bisher schon kritisiert, dass die Telekom T-DSL im Vergleich zu den Vorleistungskosten ohnehin zu billig anbiete. Die RegTP prüfe das derzeit. Sofern sie bei den T-DSL-Produkten eine Kostenunterdeckung feststellen sollte, müsste sie dagegen einschreiten. Der VATM schlägt dann vor, die entsprechenden Vorleistungsprodukte wie TAL, Line-Sharing usw. entsprechend nach unten anzupassen. Man solle die Telekom nicht rückwirkend für ihre Niedrigpreisstrategie belohnen. Der Verband sieht sich mit dem Versuch dieser verdeckten Preiserhöhung in seiner Warnung bestätigt, dass die Telekom noch immer versuche, ihre Monopolstellung zu missbrauchen.

Bei der Telekom gibt man sich gelassen. Die Pressestelle bestätigte, dass die Berechnung für die Vorleistung von T-DSL tatsächlich geändert werden soll und erklärte gegenüber teltarif.de, dass sich aufgrund dieser Änderung bei der Berechnung der Vorleistung an den Endkundenpreisen nichts ändern werde. Überhaupt beträfe das nur kleinere Plattformbetreiber, denn mit den großen Internetanbietern, die über eigene Netze und die entsprechende Technik verfügten, habe die Telekom längst nutzungsabhängige Verträge geschlossen. Überhaupt könne man schwer pauschalisieren, weil es immer darauf ankäme, welche Netzelemente tatsächlich genutzt würden. Vermutlich würde es für viele kleinere Internet-Service-Provider sogar günstiger, weil sie nicht mehr pauschal eine komplette Vorleistung bezahlen müssten, sondern nur noch das, was sie wirklich nutzen.