Kooperation

Teles und Bosch BN planen Kabel-DSL-Angebot

Beide Unternehmen peilen Durchbruch für Kabelinternet als Massenmarkt an
Von Marie-Anne Winter

Die Teles AG und die Bosch Breitbandnetze GmbH haben einen Kooperationsvertrag zur Markteinführung des "cableDSL-Dienstes" geschlossen. Dieser ermöglicht den rund 1,4 Millionen Haushalten mit TV-Kabel-Anschluss von Bosch BN kurzfristig und preiswert einen leistungsstarken Breitband-Internetzugang per TV-Kabel – unter anderem mit einer Bedienungsgeschwindigkeit von bis zu 16 MBit/s. Die Bosch BN ist mit ihren rund 12 000 Kabelnetzen eine der größten deutschen TV-Kabelnetze-Betriebsgesellschaften. Die Kooperation mit Teles soll den ersten Durchbruch der deutschen Kabelnetze-Infrastruktur in den Internet-Massenmarkt bringen: Gemeinsam können die Unternehmen über 37 Millionen ans TV-Netz angeschlossene Haushalte erreichen – genauer: deren PCs. Diese sollen per cableDSL-Technik einen zukunftsweisenden Breitband-Internetzugang bekommen - und das schnell und bei vergleichweise niedrigen Kosten. Weitere cableDSL-Kooperationen der Teles mit TV-Kabelnetze-Betriebsgesellschaften sind deshalb in Vorbereitung.

Technisch realisiert wird der cableDSL-Dienst durch verteiltes und deshalb kostengünstiges Einspeisen des breitbandigen Informationsstroms aus dem flächendeckenden skyDSL-Dienst von Teles in die vielen einzelnen TV-Kabelnetze. Diese bräuchten weder an einen "Internetbackbone" terrestrisch angekoppelt noch zur "Rückkanalfähigkeit" aufgerüstet werden und erforderten deshalb kaum nennenswerte Neuinvestitionen. Vielmehr nutze die cableDSL-Technik die existierenden Satelliten- und TV-Kabel-Übertragungssysteme auf innovative Weise, für die Teles nach eigenen Angaben mehrere Patente besitzt. Insbesondere die Koppel-Puls-Technik soll dabei zum Einsatz kommen.

Praktisch sieht es so aus, dass die cableDSL-Kunden einen Vertrag mit Strato schließen werden - die Preise und Leistungen sollen weitgehend denen von SkyDSL entsprechen. Strato und Bosch BN werden das Marketing gemeinsam übernehmen. Die Unternehmen gehen davon aus, dass nach einer Anlaufphase von ein bis zwei Jahren etwa 10 Prozent der erreichbaren Haushalte das Angebot wahrnehmen werden. Teles geht davon aus, dass der cableDSL-Dienst auch für andere große Kabelnetzbetreiber interessant sein dürfte.