unter Verschluss

"Spiegel": Rechnungshof hält Gutachten zu Telekom-Immobilien zurück

Einstellung des Ermittlungsverfahrens möglich - Rückschlag für Aktionäre
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Bundesrechnungshof hält nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel ein Gutachten unter Verschluss, das sich auch mit der Rolle des Bundesfinanzministeriums bei der umstrittenen Immobilienbewertung der Deutschen Telekom befasst. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt seit drei Jahren wegen des Verdachts der Falschbilanzierung und des Kapitalanlagebetrugs gegen die Telekom, an der der Bund eine Mehrheitsbeteiligung hat. Der Rechnungshof berufe sich bei seiner Weigerung auf die Strafprozessordnung, schreibt der Spiegel weiter.

Die Staatsanwälte hegten den Verdacht, die Telekom-Immobilien seien in der Eröffnungsbilanz 1995 möglicherweise zu hoch bewertet worden, Vorstand und Aufsichtsrat seien schon frühzeitig darüber informiert worden, ohne etwas dagegen zu tun. Die Weigerung könnte zur Einstellung des Ermittlungsverfahrens führen. Das wäre für viele T- Aktionäre ein schwerer Rückschlag, sagte der Geschäftsführer der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, dem Spiegel. Zur Begründung ihrer Schadenersatzklagen seien sie dringend auf die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft angewiesen.