Foto-Handys

MMS: Der Boom lässt noch auf sich warten

Bilderversand ist zu teuer
Von Marie-Anne Winter

Nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens Gartner wird bis zum Jahr 2006 die Kamera zur Standardausstattung eines Handys gehören. Der Preisunterschied für Geräte mit und ohne Kamera wird dann kaum noch eine Rolle spielen. Das ist heute im Handelsblatt zu lesen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Kamera-Handys wird auch die Beliebtheit von multimedialen Diensten zunehmen.

Wie man mit MMS auf Kundenfang geht, hat der japanische Mobilfunkanbieter J-Phone [Link entfernt] vorgemacht: Seit Ende 2000 bietet die Vodafone-Tochter einen Foto-Versand-Dienst an. Inzwischen haben 9 Millionen bzw. 65 Prozent der J-Phone-Kunden ein Mobiltelefon mit Kamera. Bei Japans Marktführer NTT DoCoMo [Link entfernt] ist dieser Anteil deutlich geringer, auch wenn die absolute Kundenzahl noch höher liegt. In Europa klemmte es bisher noch mit der MMS-Technik. Anfangs gab es Kompatibilitätsprobleme zwischen den MMS-Handys unterschiedlicher Hersteller, die Bildnachrichten kamen gar nicht oder nur zerstückelt an. Und auch beim Versand zwischen Netzen verschiedener Hersteller gab es Probleme. Mittlerweile haben die Technologiehersteller diese Schwierigkeiten weitgehend im Griff.

Trotzdem sind die Europäer noch weit davon entfernt, Kamera-Handys intensiv zu nutzen. Die Mobilfunkanbieter zeigen auch auf diesem Gebiet die für sie typische Zurückhaltung, wenn es um das Nennen konkreter Zahlen geht. Immerhin gibt T-Mobile an, dass das Unternehmen bisher mehr als 600 000 Kamera-Handys verkauft habe. Vodafone lag mit rund 500 000 verkauften MMS-Handys bis Ende März deutlich hinter dem deutschen Marktführer.

Vor allem aber habe sich eines gezeigt, zitiert das Handelsblatt eine Gartner-Analystin: "Um die Kunden bei der Stange zu halten, müssen die MMS-Preise sinken." Denn solange der Dienst in der Einführungsphase kostenlos ist, verschicken die begeisterten Kunden sehr viele MMS. Später, wenn es dann richtig ins Geld geht, hören sie sofort auf, bunte Bildchen zu versenden und benutzen lieber wieder weniger teure Dienste.