Gerichts-Termin

Ex-Mannesmann-Chef Esser klagt gegen Land NRW

Esser sieht "massive Rufschädigung" an seiner Person
Von dpa / Hayo Lücke

In der Mannesmann-Affäre wird morgen über eine Klage des früheren Konzernchefs Klaus Esser gegen das Land Nordrhein-Westfalen verhandelt. Ein Sprecher des Düsseldorfer Landgerichts bestätigte den Termin vor einer Zivilkammer. Die Klageschrift umfasst 235 Seiten. Esser sieht sich als Opfer der Ermittlungen gegen ihn im Zusammenhang mit der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone.

Wegen "massiver Rufschädigung" fordert der Manager Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 100 000 Euro und Schadenersatz für die entstanden Anwaltskosten in Höhe von ebenfalls 100 000 Euro. Das NRW-Justizministerium hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat Esser zwischenzeitlich wegen des Verdachts der schweren Untreue angeklagt. Eine Strafkammer des gleichen Gerichts muss noch über die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung entscheiden.

Der Manager arbeitet inzwischen für die General Atlantic Partners GmbH [Link entfernt] . Er wirft mit seiner Klage dem Düsseldorfer Generalstaatsanwalt Lothar Sent vor, dass dieser seine Amtspflichten verletzt habe. Gegen ihn - Esser - sei ohne einen konkreten Verdacht ermittelt worden. Esser hat angekündigt, im Falle eines Prozesserfolgs die ihm zugesprochene Summe einem guten Zweck zu spenden. Er soll im Zusammenhang mit der Übernahme des Mannesmann-Konzerns vor drei Jahren durch die britische Vodafone rund 30 Millionen Euro Abfindung erhalten haben.