Langsame Entwicklung

NTT Dokomo: Erste Erfahrungen mit UMTS ernüchternd

Zu wenig UMTS-Anwendungen stehen zur Verfügung
Von Hayo Lücke mit Material von dpa

Der Start des neuen UMTS-Netzes könnte nach Einschätzung von Takanori Utano, Konzern-Vorstand des japanischen UMTS-Pioniers NTT Docomo, für die Mobilfunkunternehmen zunächst ernüchternd ausfallen. "Die Datenumsätze pro Kunde liegen unter denen, die wir bei den Systemen der zweiten Generation haben", sagte Utano der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Bislang gebe es noch zu wenig Anwendungen für die UMTS-Telefone. "Der Anreiz, Anwendungen zu entwickeln, ist durch die geringe Kundenzahl allerdings auch noch nicht groß genug."

Eine dieser Anwendungen hat der Telekommunikationshersteller Alcatel in Zusammenarbeit mit TNO-Telecom und dem Fernsehsender RTL auf der CeBIT präsentiert. In dem gemeinsam entwickelten Projekt werden Anwendungen der nächsten Mobilfunkgeneration ausgearbeitet um diese künftig dem breiten Massenmarkt zur Verfügung zu stellen. Basierend auf der UMTS-Technologie von Alcatel, die derzeit auch in Stuttgart ausgiebig getestet wird, und dem 3G-Internet-Video-Gateway von TNO wird das Fernsehproramm von RTL live auf Handys gesendet, die den UMTS-Standard unterstützen.

NTT Docomo betreibt als weltweiter Pionier bereits seit Oktober 2001 ein kommerzielles UMTS-Netz in Japan. In Deutschland bietet NTT Docomo über E-Plus den Multimedia-Dienst i-Mode an, über den bereits E-Mails und Bilder verschickt werden können. Mobilfunkunternehmen wie T-Mobile und Vodafone erhoffen sich nach ihren Milliardeninvestitionen durch das schnelle UMTS-Netz steigende Umsätze durch neue Datendienste. Die Erfahrungen von NTT Docomo deuteten jedoch darauf hin, dass UMTS nur sehr langsam wirtschaftliche Bedeutung erlangen werde, schreibt die FTD weiter.