Angriff

Studie: 60 Prozent der Firmen Opfer von Computer-Sabotage

Gefahrenbewusstsein in Deutschland noch immer schwach ausgeprägt
Von dpa / Hayo Lücke

Rund 60 Prozent aller deutschen Unternehmen sind einer Studie zufolge bereits Opfer von Hackern oder Saboteuren ihrer Computersysteme geworden. Die eigenen Mitarbeiter seien dabei die größte Gefahr für die Firmen, berichtete die Unternehmensberatung Mummert Consulting unter Berufung auf eine neue Studie heute in München. "Zwei von drei Attacken gehen auf das Konto von Angestellten oder früheren Angestellten", sagte Mummert-Berater Thomas Eßer.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationspolitik (BSI) teilte mit, dass der Gesamtschaden in Deutschland jährlich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag erreiche. "Genauere Schätzungen über die Schadenshöhe sind nicht möglich, da viele Unternehmen Angriffe auf ihre IT-Systeme aus Sorgen um ihren Ruf nicht veröffentlichen", sagte ein BSI-Sprecher. Außerdem würden zehn Prozent aller Angriffe von den Firmen erst gar nicht als solche erkannt. Das Thema IT-Sicherheit werde auf der kommende Woche beginnenden weltgrößten Computermesse CeBIT eine Hauptrolle spielen.

Neben Attacken aus dem eigenen Haus seien vor allem Viren und Computerwürmer die größten Gefahren, sagte Mummert-Chef Wilhelm Alms. "Bisher haben Angreifer oft leichtes Spiel." Denn das Gefahrenbewusstsein in Deutschland sei immer noch sehr schwach ausgeprägt. "Nur in jeder fünften Firma ist Sicherheit Chefsache." Und das, obwohl nach Mummert-Angaben vier von fünf Firmen mit einem weiterem Anstieg der IT-Kriminalität rechneten. Allein von 1999 bis 2001 habe sich die Zahl der Straftaten auf rund 80 000 verdoppelt.