Netzwerk

Moteran: Schneller als UMTS und sicherer als WLAN

Neue Mobilfunktechnologie organisiert sich selbst
Von Marie-Anne Winter

Das Consulting-Unternehmen Detecon International hat im Auftrag von Mitsubishi Corporation eine neue Mobilfunk-Technologie entwickelt. Das dezentrale, sich selbst organisierende System mit der Bezeichnung Moteran soll sicherer als der drahtlose Übertragungsstandard WLAN und schneller als die nächste Mobilfunk-Generation UMTS sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass es günstig sein wird: Weil in selbstorganisierenden Netzen zentrale Steuerelemente überflüssig sind, benötigen sie deutlich geringere Investitionen.

Auf der Basis von WLAN bildet Moteran ein schnelles, sich selbst organisierendes Netz. Ein Vorteil gegenüber herkömmlichen drahtlosen Netzwerken besteht in der Relais-Funktion der einzelnen Geräte: Notebooks, Telefone und Drucker sind nicht nur Endgeräte, sondern werden Teil des Netzes. Sie nehmen die Signale auf und geben sie weiter. Sender und Empfänger können sich dabei frei im Netzwerk bewegen. Die Verbindungen sollen bei einem Ortswechsel nicht abreißen. Ähnlich wie beim Handover in den Mobilfunknetzen erkennt Moteran die potenziellen Verbindungspunkte und gewährleistet eine stabile Verbindung. Jederzeit können neue Geräte hinzukommen. Laut Detecon soll eine Überlastung des Netzes nicht möglich sein, das Netz soll im Gegenteil stabiler werden, desto mehr Teilnehmer vorhanden sind.

Die Moteran-Software soll zu allen WLAN-fähigen Endgeräten kompatibel sein, also nicht an die Hardware eines bestimmten Herstellers gebunden. Handelsübliche Telefone, Laptops, Drucker und Computer können laut Detecon problemlos in das Netzwerk eingebunden werden. Außerdem sollen Moteran-Netzwerke sicherer sein als herkömmliche WLAN-Netze. Dazu wurde eine spezielle Zwei-Ebenen-Verschlüsselung eingeführt, die ebenfalls herstellerunabhängig funktioniert soll.