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E-Plus und o2 an UMTS-Netz von MobilCom interessiert (aktualisiert)

Handelsblatt berichtet von Verhandlungen
Von Marie-Anne Winter

Wie wir Freitag bereits gemeldet haben, tut sich MobilCom schwer mit dem Verkauf seiner UMTS-Lizenz. Selbst zum Schleuderpreis von einem Euro sind die Mobilfunkunternehmen zögerlich. Denn die Lizenz soll es nur im Paket mit dem UMTS-Netz geben, von dem 900 Basisstationen bereits stehen. Heute berichtet das Handelsblatt, dass die beiden deutschen E-Netzbetreiber E-Plus und o2 an einer Übernahme des UMTS-Netzes interessiert seien, nicht aber an der Lizenz.

Wie es weiter heißt, habe E-Plus ein Vorkaufsrecht für das MobilCom-Netz, allerdings wollten die Düsseldorfer nur einen Teil der Basisstationen übernehmen. Das soll aber auch für o2 zutreffen. So munkele man in Branchenkreisen schon, dass sich die beiden Wettbewerber das UMTS-Netz von MobilCom möglicherweise teilen werden, um die Investitionskosten für ihre UMTS-Netze möglichst gering zu halten. Inzwischen bestätigte die E-Plus-Mutter KPN anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen ihre Absicht, Teile des MobilCom-Netzes übernehmen zu wollen. Die UMTS-Netzanlagen von MobilCom sollen rund eine Milliarde Euro gekostet haben, der Verkaufspreis dürfte jedoch deutlich geringer ausfallen.

Für die UMTS-Lizenz hat sich bisher noch kein Käufer gefunden, MobilCom hat jetzt noch vier Wochen Zeit, einen Interessenten für die einst über acht Milliarden Euro teure Lizenz zu finden. Wenn sich keiner finden sollte, fällt die Lizenz an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zurück und könnte dann erneut versteigert werden. Laut Handelsblatt prüft das Büdelsdorfer Unternehmen zur Zeit, ob ihm in diesem Fall ein Teil des Erlöses zustehen würde.