Tendenz steigend

2002 wurden 18 Millionen Kamera-Handys verkauft

In diesem Jahr wird Verdoppelung des Absatzes erwartet
Von Marie-Anne Winter

Der Hoffnungsschimmer, der sich im letzten Jahr angesichts der Einführung von Handys mit eingebauter Kamera in Europa abzeichnete, ist mittlerweile zu einem freundlichen Lichtstrahl geworden: Der Absatz von Kamera-Handys hat sich im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr vervierfacht. Das US-Britische Markforschungsinstitut Strategy Analytics meldet, dass im Vorjahr 18 Millionen dieser Schnappschuss-Telefone verkauft wurden. Im vierten Quartal betrug der Anteil am Absatz aller Mobiltelefone mit 8,6 Millionen Geräten bereits sieben Prozent.

Kaum überraschend, dass der größte Teil der Kamera-Handys im asiatischen Markt verkauft wurde, wo schon seit Jahren die entsprechenden Dienste zur Verfügung stehen. In Europa wurden in den letzten drei Monaten des Vorjahres gut eine Million Foto-Handys verkauft - ebenfalls ein Beleg dafür, dass der Start der MMS-Dienste in Deutschland endlich der langersehnte Knüller sein könnte, auf den die Mobilfunkanbieter kaum noch zu hoffen gewagt hatten. Schlechter sind die Zahlen für Osteuropa und Nordamerika, wo im vierten Quartal jeweils nur 2,3 Prozent aller Geräte verkauft wurden.

Bei den Lieferanten hat Sharp mit vier Millionen verkauften Geräten die Nase vorn. Schwergewicht Nokia kommt nur auf zwei Millionen verkauften Kamera-Handys. In diesem Jahr soll der Anteil der Kamera-Handys nach Schätzung der Marktforscher auf neun Prozent am Gesamtabsatz steigen, was einer Anzahl von 37 Millionen Geräten entspräche.

Die Netzbetreiber können demnach mit einer regen Nutzung ihrer MMS-Angebote rechnen. Leider sind die Preise für multimediale Nachrichten zur Zeit noch ziemlich hoch, so dass wohl der ein oder andere Kunde auf den Versand einer MMS verzichtet. Hier besteht also eher die Gefahr, dass die Netzbetreiber diesen neuen Trend mit hohen Preisen im Keim ersticken, als dass Kunden diesen aus mangelndem Interesse nicht annehmen. Bleibt zu hoffen, dass die bevorstehende CeBIT Bewegung in die MMS-Tarife bringt - und zwar möglichst nach unten.