Ratingagentur stuft Kreditwürdigkeit der Telekom herab

Nach wochenlangen Überprüfungen hat die Ratingagentur Moody's am Freitag mitgeteilt, dass die Bonität der Deutschen Telekom herabgestuft werde. Das berichtet die Financial Times Deutschland FTD [Link entfernt] ). Weiterhin heißt es, dass die Telekom-Tochter T-Mobile USA ein finanzielles Risiko darstelle, weil dort Finanzmittel abflössen. Außerdem sei die derzeitige Verschuldung der Telekom höher als erwartet und werde im Laufe des nächsten Jahres nicht so stark wie geplant sinken. Die schwachen Marktbedingungen würden zur Zeit den Verkauf von Unternehmenswerten erschweren. Die Abstufung der Bewertung gleich um zwei Stufen überraschte viele Analysten.

Die Aktien der Telekom fielen nach der Bekanntgabe der neuen Kreditbewertung um mehr als vier Prozent auf 12,97 Euro, allerdings verringerten sich die Verluste im weiteren Handelsverlauf auf 1,4 Prozent bei 13,39 Euro.

Die Telekom zeigte sich enttäuscht über die hart ausgefallene Herabstufung und bekräftigte, dass sie am geplanten Schuldenabbau festhalten wolle. Man habe die bisherigen Anstrengungen "nicht gewürdigt". Die Telekom hatte als Obergrenze der Verschuldung den dreifachen Wert des für dieses Jahr erwarteten operativen Gewinns (EBITA) genannt. Das bedeutet nach der derzeitigen Prognose einem Schuldenstand von knapp 50 bis rund 53 Milliarden Euro. Zum Ende des dritten Quartals 2002 betrugen die Schulden der Telekom 64 Mrd. Euro.

Laut FTD hat die Senkung im Rating keine unmittelbaren Konsequenzen, weil derzeit keine höheren Zinskosten anfallen. Die an die am Markt befindlichen Unternehmensanleihen gekoppelten Zinssätze würden nur steigen, wenn beide führenden Ratingagenturen, Moody's und Standard & Poor's, die Bonität der Telekom herabstuften. Glück für die Telekom, dass Standard & Poor's derzeit keine Veranlassung sieht, das Rating der Telekom zu überprüfen. Es könne aber sein, dass die Anleihen der Telekom bei Neuemission mit einem höheren Zinskupon ausgegeben werden müssen.