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Mobilfunk: Neue Preissenkungsrunde zur CeBIT?

Branchenkenner erwarten verschärften Konkurrenzkampf
Von Volker Schäfer

Brancheninsider rechnen für die nächste Zukunft mit einem verschärften Konkurrenzkampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Dieser wird möglicherweise schon zur Mitte März in Hannover stattfindenden Fachmesse CeBIT zu neuerlichen Preissenkungen bei den Handytarifen führen. Darauf spekulierte zumindest die Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem Artikel zum bevorstehenden Start der UMTS-Dienste in Deutschland, der für den Herbst diesen Jahres erwartet wird.

Wie es in dem Artikel weiter heißt, werde der Kampf um Kunden zum einen durch die Qualität der angebotenen Dienste und zum anderen durch die Preise, die im vergangenen Jahr zum Teil massiv erhöht wurden, entschieden. Auch auf dem Handymarkt entwickelte sich der Euro zunächst zum Teuro. Die Netzbetreiber und Provider nutzten die Währungsumstellung, um ihre Tarife "anzupassen". Dabei wurden die Preise - vor allem für Telefonate in fremde Mobilfunknetze - zum Teil drastisch erhöht.

Bleibt also abzuwarten, wie sich der Markt und die Tarife weiter entwickeln. Wenn Brancheninsider nun auf eine Preissenkungsrunde zur CeBIT spekulieren, könnte das auch bedeuten, dass lediglich die im vergangenen Jahr für Neukunden eingetretenen Verschlechterungen wieder korrigiert werden. Ob das Telefonieren mit dem Handy dadurch also wirklich auch unter dem Strich billiger wird, ist fraglich.

Zu verschenken hat niemand etwas, schon gar nicht die deutschen Mobilfunkunternehmen, die in den nächsten Jahren die in die UMTS-Lizenzen investierten Milliarden refinanzieren müssen. Experten gehen allerdings davon aus, dass es nicht zu den erwarteten zunächst sehr hohen Preise kommen wird. UMTS hat nur dann Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg, wenn möglichst bald möglichst viele Kunden die neuen Dienste in Anspruch nehmen. Das wird nur dann der Fall sein, wenn die Angebote zu fairen Preisen zu haben sind.

Unverständlich ist in diesem Zusammenhang, dass E-Plus zum Jahresbeginn seinen bisherigen i-mode-Aktionspreis aufgehoben hat, so dass die Datenübertragung innerhalb dieses Multimediadienstes nun den zehnfachen Preis kostet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass selbst eingeschworene i-mode-Fans ihr Handy spätestens nach der ersten Rechnung im neuen Jahr beiseite legen und die Dienste nicht mehr nutzen, zumal das bis vor kurzem noch einzige verfügbare i-mode-Telefon, das NEC n21i, ohnehin seine Tücken hat (teltarif.de berichtete).

Spannend bleibt auch die Zukunft des paketvermittelten Datendienstes GPRS. In verschiedenen europäischen Ländern (z.B. Frankreich, Österreich, Skandinavien) werden inzwischen sogar GPRS-Flatrates angeboten - wenn auch zum Teil mit Volumenbegrenzung. Hier zu Lande dagegen ist eine herkömmliche Datenübertragung nach wie vor günstiger, wenn man nicht nur "always online" sein, sondern auch Daten übertragen will.

Erste zaghafte Bemühungen um attraktivere GPRS-Preise gab es bereits im Laufe des letzten Jahres bei allen Netzbetreibern. Zur CeBIT rechnen Experten nun mit weiteren Preissenkungen. Schließlich nutzt niemandem ein technisch guter Dienst, der aber auf Grund zu hoher Preise von den Kunden nicht angenommen und somit nicht genutzt wird.

Die Entwicklung bleibt auch im Jahr der UMTS-Einführung spannend. Dank der Möglichkeit der Rufnummernportierung können nun auch Handynutzer, die auf ihre Rufnummer angewiesen sind, den Provider wechseln, ohne dass sich die Nummer ändert.

Nachdem die verschiedenen Anbieter also bislang vor allem Neukunden geworben haben, geht es jetzt auch verstärkt darum, Kunden von Konkurrenten abzuwerben. Nur Unternehmen, die wechselfreudigen Kunden guten Service und faire Preise bieten, können mit einer steigenden Akzeptanz rechnen. teltarif.de wird die Entwicklung begleiten und weiter darüber berichten.