Optimierung

DSL: Die Entwicklung geht weiter

Höhere Bitraten, höhere Reichweite, genauere Netzplanung
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Letzte Woche fand in Berlin der Kongress "Broadband DSL WorldForum" statt. Dieser bot uns die Gelegenheit, mit mehreren Herstellern von DSL-Hardware über die Zukunft des schnellen Internetzugangs zu reden.

Alcatel gab beispielsweise an, demnächst ADSL plus einzuführen. Bei gleicher Reichweite wie "normales" ADSL erhöhen sich die möglichen Bandbreiten um 10 bis 30 Prozent. Ebenfalls in Vorbereitung sind bei Alcatel Verbesserungen, die auf eine höhere Reichweite zielen. Immer genauere Simulationsprogramme unterstützen zudem die Anbieter bei der Berechnung, welchen Kunden DSL angeboten werden kann und bei wem die Anschlussleitung leider zu lang oder zu dünn ist. In Zweifelsfällen, oder falls der Carrier bei Uralt-Leitungen keine genauen Dokumentationen mehr hat, wie diese genau verlegt sind oder welches Kabelmaterial verwendet wurde, können die netzseitigen DSL-Endgeräte von Alcatel die Leitung auch vollautomatisch durchmessen.

Alcatel beliefert mit Ausnahme der Deutschen Telekom alle großen Ex-Monopolisten in Europa mit DSL-Technik. Nach eigenen Angaben hat sich Alcatel weltweit einen Marktanteil von über 35 Prozent unter den DSL-Ausrüstern erkämpfen können. Der nächstbeste Anbieter, Lucent, bringt es nur auf knapp zehn Prozent. Cisco folgt auf Platz 3 mit 6,4 Prozent.

DSL ist auch die führende Breitband-Technologie: Den Zahlen von Alcatel zufolge liegt DSL derzeit mit knapp über 30 Millionen Anschlüssen vor den Breitbandkabel-Modems mit knapp über 20 Millionen Anschlüssen. Bis 2005 werden etwas über 100 Millionen DSL-Anschlüsse und gut 50 Millionen Breitbandkabel-Anschlüsse erwartet.

Ganz anders die Situation bei Nokia, die die meisten Leser als Handyhersteller kennen, die aber bereits vor dem Mobilfunk-Boom als Netzausrüster tätig waren und die ebenfalls DSL anbieten. Statt technischer Verbesserungen stehen bei Nokias DSL-Aktivitäten bessere Inhalte und die Integration von Fest- und Mobilnetzen im Vordergrund. So soll das Tk-Netz der Zukunft wissen, über welches mobile oder stationäre Endgerät der Kunde zugreift und Webseiten oder Videos entsprechend anpassen. Selbstverständlich kann das Netz den Zugriff dann auch flexibel abrechnen.

Nicht auf Netzbetreiber- sondern auf Kundenseite steht AVM. Dort ist man mit dem Marktstart der kombinierten ISDN- und DSL-Karten sehr zufrieden. Genaue Studien bezüglich des Marktanteils liegen zwar nicht vor, doch aus den von der Deutschen Telekom veröffentlichten Zahlen bezüglich der neu installierten DSL-Anschlüsse und den eigenen Verkaufszahlen der Karten kann AVM zumindest den ungefähren Marktanteil abschätzen. Demnach würde etwa jeder zweite Kunde, der sich das DSL-Modem selber kaufen muss, ein AVM-Produkt wählen.