Kampfansage

Kabelnetzbetreiber Callahan sagt Deutscher Telekom den Kampf an

Callahan will einen von drei Haushalten für neue Dienste gewinnen
Von dpa /

Der Kabelnetzbetreiber Callahan sagt der Deutschen Telekom den Kampf an. Das bereits in Nordrhein-Westfalen aktive Unternehmen hat inzwischen auch in Baden-Württemberg mit der Aufrüstung der TV-Kabelnetze für Telefonieren, Internet und interaktives Fernsehen begonnen. "Wir sind der zentrale Wettbewerber der Telekom in diesen beiden Bundesländern", sagte der für das operative Geschäft in Deutschland zuständige Callahan-Manager Dieter Hähle am Donnerstag in Stuttgart.

Wenn der Konkurrent Liberty Media mit seinen Übernahmeplänen für die übrigen sechs Kabelregionen scheitere, würde sich das negativ auf die Aufbruchstimmung in der Fernsehlandschaft auswirken, sagte Hähle. Ob Callahan in dem Fall als Investor für die bisher zur Deutschen Telekom gehörenden Netze zur Verfügung stehe, wollte er nicht sagen. Das Bundeskartellamt will Ende des Monats über den Liberty-Deal entscheiden, hatte den Interessenten aber bereits abgemahnt.

Callahan will nach eigenen Angaben einen von drei Haushalten für neue Dienste gewinnen und damit auch der Telekom Marktanteile abtrotzen. Dass der Ex-Monopolist noch Minderheitseigentümer der Kabelnetze bleibe, spiele dabei keine Rolle. "Die Telekom hat strategisch kein Mitspracherecht", sagte Hähle. Callahan will auch im Südwesten mit der Marke ish auftreten, die Preise seien die gleichen wie in NRW.

Dort hatten sich Kunden nach einer Umstellung der Sender unter anderem über Ausfälle von Programmen und überlastete Hotlines beschwert. "Wir haben in der Anfangsphase den einen oder anderen Fehler gemacht", gestand Hähle ein. In Baden-Württemberg sollten solche Probleme nicht mehr auftauchen. Callahan investiert 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau des Kabelnetzes im Südwesten. Bis Ende des Jahres soll die Modernisierung für zunächst 900 000 Haushalte abgeschlossen sein.