Klagen hier und dort

Communitel: Rechnete die Telekom falsch ab?

"Der Spiegel": Kampf Communitel gegen Telekom geht in die nächste Runde
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom ist nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in eine Abrechnungsaffäre verstrickt. In den Jahren 2000 und 2001 seien dem Großabnehmer communitel aus Meckenheim bei Bonn viele falsche Rechnungen gestellt worden, berichtete das Magazin in seiner an diesem Samstag erscheinenden Ausgabe. Laut "Spiegel" gibt der Dienstleister an, dass im Durchschnitt fast jede zweite Rechnung zu hoch sei.

Telekom-Sprecher Stefan Broszio bestätigte zwar, dass es falsche Rechnungen gegeben habe, bezeichnete aber die genannte Größenordnung als "absurd". Außerdem handele es sich um einen Einzelfall. Bei monatlich 40 Millionen Abrechnungen liege die Zahl der Beschwerden gegenwärtig im Promille-Bereich. Zu den Problemen mit communitel sei es deshalb gekommen, weil der Anbieter auf Basis eines bestimmten Geschäftskunden-Tarifs, der nur bis zu 1000 Anschlüssen praktikabel sei, ein Wiederverkäufer-Modell aufgesetzt habe. Im April stellte communitel ihre Zahlungen an die Telekom ein. Nach weiteren Angaben des Sprechers soll sich inzwischen ein zweistelliger Millionenbetrag angehäuft haben. Gegen communitel hat die Telekom inzwischen Klage eingereicht und wird ihre Leitungen zum Jahresende entgültig kappen.