Berichtigung

Deutsche Telekom korrigiert Immobilienwert erneut nach unten (aktualisiert)

Ermittlungsverfahren gegen Telekom-Chef Sommer dauert an
Von dpa / Karin Müller

Die Deutsche Telekom muss bei ihrem Immobilienbesitz erneut eine Wertberichtigung nach unten vornehmen. Für das laufende Jahr ergebe sich noch ein Wertberichtigungsbedarf von 900 Millionen Mark (460 Mio Euro), sagte Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick am Mittwoch in Bonn. Der Buchwert der Immobilien betrage nach einer umfassenden Überprüfung des Grund und Bodens 8 Milliarden Mark. Dabei seien gut 11 500 Grundstücke unter die Lupe genommen worden. Der Telekom-Vorstand sehe sich in der Überzeugung bestätigt, dass die früheren Jahresabschlüsse des Unternehmens ordnungsgemäß seien.

Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Deutsche Telekom den Wert ihres Immobilienbestandes um rund vier Milliarden Mark nach unten korrigiert. Dies hatte zum Abwärtstrend der T-Aktie beigetragen.

Die Bonner Staatsanwaltschaft ist von der Deutschen Telekom über die erneute Wertberichtigung des Immobilienvermögens in Kenntnis gesetzt worden. Die Informationen würden nun im anhängigen Ermittlungsverfahren geprüft, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Fred Apostel. Ein Ende des Ermittlungsverfahrens gegen Telekom-Chef Ron Sommer sei nicht in Sicht.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts einer angeblichen Fehlbewertung des Immobilienvermögens der Deutschen Telekom. Kleinaktionäre hatten gegen Sommer wegen möglicher Bilanzfälschung Anzeige erstattet.

Offensichtlich habe die Tätigkeit der Staatsanwaltschaft mit dazu geführt, dass die Telekom ihr Immobilienvermögen inzwischen um 4,9 Milliarden Mark nach unten korrigiert habe, sagte Apostel. Eine objektive Höherbewertung habe offenbar vorgelegen. Welche Auswirkungen das auf die Ermittlungen habe, müsse geprüft werden. Im Raum stehe weiter die Frage, ob die Höherbewertung nicht früher hätte erkannt werden müssen.