Alarm

Schon wieder ein neuer E-Mail-Wurm unterwegs

"Pentagone" kommt als Bildschirmschoner getarnt
Von dpa /

Ein neuer Computerwurm bedroht weltweit Personal Computer mit dem Betriebssystem Windows. Die Sabotagesoftware, die sich hinter einem vermeintlichen Bildschirmschoner verbirgt, verbreitet sich über das Kommunikationsprogramm Microsoft Outlook, teilte der Softwarehersteller am Dienstagabend in einem elektronischen Rundschreiben an seine Großkunden mit. Die Hersteller von Anti-Virensoftware TrendMicro und Norman Data Defense stuften den Computerwurm als "hoch riskant" ein.

"Er hat sich äußerst weit verbreitet", sagte die für Virusforschung zuständige Managerin bei McAfee.com, April Goostree. "Es sind sowohl Geschäfts- als auch private Nutzer betroffen." McAfee spricht bereits von einem Ausbruch, weil in kürzester Zeit Tausende von Computer befallen wurden. Diesen Status erreichte zuletzt der "I love you"-Virus, der im vergangenen Jahr Millionen von Computern befiel.

Die Hacker nennen sich "Pentagone". Das geht aus einer Mitteilung hervor, die auf dem Bildschirm infizierter Computer aufflackert. Der Name ist ein Wortspiel: Pentagon heißt das amerikanische Verteidigungsministerium, "gone" etwa "verschwunden". Computerexperten bezeichnen den Wurm entsprechend als "Goner". Einer Theorie zufolge kommt die Sabotagesoftware aus Frankreich.

Nach den bisherigen Erkenntnissen löscht das Programm zwar keine Datenträger und manipuliert keine Daten, verursacht aber unerwünschte Massenmail-Versendungen und kann damit ganze Unternehmen zeitweise lahm legen. Der Wurm verschickt sich automatisch an alle Einträge im Adressbuch von Outlook. Die vom Virus verschickte E-Mail trägt die Betreffzeile "Hi" und lautet: "How are you? When I saw this screen saver, I immediately thought about you I am in a harry (sic), I promise you will love it!!" Die E-Mail enthält darüber hinaus einen Anhang (Attachment) mit dem Namen "Gone.scr".

Durch einen Doppelklick auf den vermeintlichen Bildschirmschoner wird die angehängte Datei ausgeführt und die Sabotagesoftware infiziert den Rechner. Das Programm kann auch durch die so genannte IRC-Software zum "Chatten" (Plaudern) im Netz verbreiten. Der Computerwurm tauchte am Dienstag unter anderem beim TV-Sender RTL auf.

Ende November hatte bereits der Computerwurm BadTrans.B" weltweit Internetrechner infiziert. Microsoft forderte seine Kunden auf, umgehend Kontakt zum Hersteller ihrer Antivirus-Software aufzunehmen, um die die Antivirusprogramme zu aktualisieren.