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FBI setzt zur universellen Datenattacke an

Telefonfirmen sollen Netze einfacher abhörbar machen; Trojaner soll PGP aushebeln
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Laut MSNBC.com arbeitet das FBI an einem Trojaner namens "Magic Lantern". Auf dem PC des Opfers installiert, schneidet dieser Passwort-Eingaben mit, und ermöglicht damit später zum Beispiel bei einer Beschlagnahme des Computers, geheime PGP-Nachrichten und anderes Material zu entschlüsseln.

Der Trojaner wird dabei auf verschiedenen Wegen auf den Computer der überwachten Person gelangen können. Einer davon wird per E-Mail sein - ähnlich wie bei Würmern wie I Love you, SirCam oder Nimda. Ein anderer Weg ist wohl, gezielt Sicherheitslücken im Betriebssystem auszunutzen, um die magische Laterne quasi per "Fernwartung" zu installieren.

Magic Lantern ist nur ein Teil des Projekts enhanced carnivore, dessen Ziel es ist, immer mehr E-Mails in die Computer des FBI zu spülen, um anschließend nach verdächtigen Inhalten zu suchen. Das können Hinweise auf terroristische Attacken oder Drogenhandel sein. Datenschützer befürchten aber auch, dass auf diesem Weg zum Beispiel Industriespionage zu Gunsten der USA erfolgt.

Gleichzeitig wurde heute bekannt, dass das FBI die Tk-Unternehmen zwingen möchte, Abhörmaßnahmen zu vereinfachen. Für die Unternehmen bedeutet dieses nach ersten Schätzungen zusätzliche Investitionen von über einer Milliarde US-$. Insidern zufolge will das FBI "direkten Zugriff auf die Sprachkommunikation". Speziell im Mobilfunkbereich passiert es wohl zur Zeit, dass das FBI trotz Abhörmaßnahmen einzelne Gespräche im Land nicht mitgeschnitten bekommt.

Sicherlich betroffen die hier vorgestellten Verschärfungen der Überwachung von Telefon und Internet zunächst vor allem die USA. Es könnte aber sein, dass sich weitere Staaten, inklusive Deutschland, Österreich und der Schweiz, anschließen.