Papiergeld?

KPN gibt für 5 Milliarden Euro neue Aktien aus

Weniger Verlust in diesem Quartal, trotzdem drückt der Schuldenberg
Von dpa / Marie-Anne Winter

Wie der stark verschuldete niederländische Telekomkonzern KPN heute meldete, wird er neue Aktien für fünf Milliarden Euro (9,77 Milliarden Mark!) ausgegeben. Der niederländische Staat werde seinen KPN-Anteil von 34,69 Prozent behalten, hieß es weiter. Der Rest wird über acht Banken begeben. Die Papiere sollen zum Kurs von 4,05 Euro den Anteilseignern angeboten werden, rund 33 Prozent niedriger als zum Schlusskurs am Dienstag. Im Juni waren Pläne für die Neuausgabe von KPN-Aktien breit diskutiert, aber nicht verwirklicht worden.

Der aus der früheren staatlichen Postverwaltung hervor gegangene Telekombetrieb hat einen Schuldenberg von etwa 21 Milliarden Euro aufgehäuft. Er entstand allem durch den Kauf des deutschen Mobilfunkunternehmens E-Plus sowie den Erwerb teurer UMTS-Lizenzen in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien.

Gleichzeitig machte KPN in einer vorzeitigen Veröffentlichung der Quartalszahlen bekannt, dass das Unternehmen im dritten Quartal 2001 einen Reinverlust aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit von 341 Millionen Euro gemacht hat. Dies waren 6,8 Prozent weniger als im gleichen Vierteljahr 2000.

Die Ausgabe der neuen Anteile soll dem Unternehmen zunächst etwas Luft verschaffen, erläuterte ein KPN-Sprecher. Weitere Schritte zur Verringerung der Schulden seien dann leichter zu nehmen. KPN hat bereits 4800 Entlassungen und Verzicht auf Gehaltserhöhungen für die Belegschaft angekündigt. Die Schuldenlast soll bis Ende nächsten Jahres auf 14 Milliarden Euro gesenkt werden.