Sieg

0900-Rufnummern erst ab 1. Januar 2003

Regulierungsbehörde ändert Zeitrahmen für die Einführung neuer Service-Rufnummern
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Auf Grund der Intervention verschiedener VATM-Mitgliedsunternehmen hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) die Einführung neuer Service-Dienste-Rufnummern, die alle mit 0900 beginnen sollen (Rufnummerngasse 0900) verschoben. Ursprünglich sollte die neue Mehrwertdienste-Vorwahl auf Druck der Deutschen Telekom AG zum 1. Januar 2002 eingeführt werden und die bislang genutzte Vorwahl 0190 bis Ende 2003 ersetzen. Das Einführungsdatum für die 0900-Rufnummern ist nunmehr der 1. Januar 2003. Die bekannten 0190-Rufnummern können noch bis zum 30. April 2003 zugeteilt und bis 31. Dezember 2005 parallel genutzt werden.

Allerdings ist nach Ansicht des VATM nur die zeitliche Verschiebung als solche ein Sieg für den Wettbewerb im Mehrwertdienste-Segment. Ansonsten verkenne die Regulierungsbehörde offensichtlich die Gefahr einer Re-Monopolisierung eines Marktes, denn: Nur die Deutsche Telekom kann derzeit die Abrechnung dieser Rufnummern aus den verschiedenen Telekommunikationsnetzen sicherstellen.

Die frühere Einführung der 0900-Rufnummern, die anders als die bislang gebräuchlichen 0190-Rufnummern im so genannten Offline-Billing-Verfahren abgerechnet werden, hätte dazu geführt, dass die Deutsche Telekom erneut einen Milliarden-Markt nahezu wettbewerbsfrei alleine bedienen kann. Beim Offline-Billing findet eine Verpreisung des Anrufs nicht während des Gesprächs statt, sondern erfolgt erst nachträglich durch die Zuordnung des hinterlegten Tarifs durch den jeweiligen Netzbetreiber.