Mini-Konten

Anypay: Geld per E-Mail

Die E-Mail-Adresse wird zur Konto-Nummer
Von Marie-Anne Winter

Per E-Mail Geld zu versenden ist die weltweit meistgenutzte Online-Zahlungsmethode. Bereits über 14 Millionen Amerikaner nutzen die praktischen Mini-Konten, um in Online-Auktionen wie eBay zu bezahlen oder Schulden bei einem Freund zu begleichen.

Doch während sich in den USA Marktführer wie Citibank (zusammen mit AOL und Microsoft) und Yahoo (mit HSBC) bereits anschicken, ihre Dienste zu globalen Online-Banken auszubauen, sind E-Mail-Zahlungen hierzulande noch praktisch unbekannt. Allerdings sind Banküberweisungen, wie wir sie hierzulande kennen, in den USA kaum gebräuchlich. Die meisten US-Amerikaner bekommen ihr Gehalt per Scheck und nicht per Überweisung.

Wie dem auch sei, nachdem im Ausland immer mehr Websites mit Namen wie "Emoneymail" oder "Paypal" entstehen, ist mit Anypay nun auch der erste deutsche Anbieter online.

Das Prinzip ist einfach: Um Geld zu versenden gibt man den Betrag und die E-Mail-Adresse des Empfängers ein. Ist diese bereits registriert, wird das Geld sofort gutgeschrieben, andernfalls wird der Empfänger per E-Mail gebeten, die Zahlung durch eine kurze Anmeldung in Empfang zu nehmen. Diese wird meist noch durch einen Neukundenbonus (bei Anypay derzeit fünf Euro) schmackhaft gemacht.

Neu ist auch der Dienst "Geld anfordern", bei dem man, z.B. als Auktionsverkäufer, elektronische Rechnungen verschickt. Ähnlich wie der Klick auf "Antworten" bei E-Mails das manuelle Eintippen der Empfängeradresse erspart, braucht sich der Rechnungsempfänger schon bei dieser einfachsten Form des "Electronic-Billing" keine Gedanken mehr über jegliche Zahlungsdetails zu machen. Bleibt abzuwarten, wie die Banken auf die sogenannten "Non-Banks" reagieren.