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Motorola kündigt UMTS-Testhandys für Anfang 2002 an

Basisstationen sollen kleiner, leichter und effizienter werden
Von Marie-Anne Winter

Seit September diesen Jahres testet die Motorola GmbH den Datenübertragungsstandard Universal Mobile Telecommunications System, kurz mit UMTS bezeichnet, in einem Labor in Wiesbaden. Die ersten Feldversuche für den Datenturbo sind in Deutschland für Anfang 2002 geplant. Damit will Motorola beim Wettrennen um die Einführung der ersten funktionierenden UMTS-Systeme ganz vorn dabei sein.

Bei seinen Tests setzt das Technologieunternehmen in Deutschland entgegen des allgemeinen Trends nicht auf japanische Implementierungsstandards. Motorola ist der erste Anbieter, der in dieser Phase mit kommerziellen Produkten arbeitet, die den europäischen UMTS-Spezifikationen und -Standards entsprechen. Bei den Labortests erzielte das Unternehmen in Wiesbaden bereits jetzt Übertragungsraten von mehr als 144 Kilobit pro Sekunde. Dabei stehen Daten-Anwendungen aus den Bereichen Live Video Streaming, MP3-Musikübertragung, interaktive Videospiele und Büroanwendungen wie Windows NetMeeting live über UMTS im Fokus. Erste Prototypen von Motorola UMTS-Handys sollen Anfang 2002 für Tests zur Verfügung stehen.

"In der heißen Phase der Implementierung des Mobilfunkstandards UMTS ist Motorola sehr gut positioniert. Wir haben vorteilhafte Erfahrungen in der praktischen Anwendung von paketvermittelten Daten im Mobilfunk. Zu nennen ist hier zum Beispiel die Implementierung des bundesweiten GPRS-Netzwerkes bei einem bedeutenden deutschen Mobilfunkunternehmen", bestätigt Jerry Chard, Account Director, Motorola GmbH. "In Europa und Deutschland arbeiten erstklassige und innovative Ingenieure daran, die UMTS-Technik von Motorola schneller marktreif zu machen. Wie unsere Tests im Wiesbadener Labor zeigen, nimmt Motorola in der UMTS-Forschung, Entwicklung sowie Netzwerkplanung eine Vorreiterrolle ein."

Motorolas UMTS Radio Access Network wurde von Ingenieuren in Europa und USA entwickelt. Dabei standen neben den Erfahrungen in der CDMA (Code Division Multiple Access)-Technologie auch Aspekte aus den Bereichen Umwelt und Ergonomie im Vordergrund. Laut Jerry Chard ist das Ergebnis eine kleinere, leichtere und effizientere UMTS-Basisstation. Sie steht in der Leistung vergleichbaren Produkten in nichts nach und hat den Vorteil, bereits vorhandene Standorte optimal weiter zu verwenden.