Piraten

Musik- und Filmfirmen der USA verklagen neue "Online-Piraten"

Morpheus, Grokster und Kazaa im Visier
Von dpa /

Nachdem sie die Musiktauschbörse Napster mit juristischen Mitteln niedergerungen haben, verklagen große amerikanische Musik- und Filmfirmen nun die neuen "Online-Piraten". Allerdings seien die Aussichten auf Erfolg diesmal viel geringer, hieß es heute in US-Medienberichten. Zwei der drei verklagten Firmen operierten nicht aus den USA.

Der Klage vor einem Gericht in Los Angeles haben sich große Unternehmen wie Disney und Capitol Records angeschlossen. Sie wollen die Internet-Tauschbörsen Morpheus [Link entfernt] , Grokster und Kazaa [Link entfernt] zum Aufgeben zwingen. Alle drei ermöglichen es, Musik und Filme kostenlos im Web anzubieten und herunter zu laden. Sie nutzen dabei die Software der in Amsterdam ansässigen Firma FastTrack, die sich auch Consumer Empowerment nennt. Sie betreibt das Online-Portal Kazaa.

Noch schwieriger wird es nach Ansicht von Juristen, den Tauschdienst Grokster zu schließen. Er hat seinen Firmensitz auf der kleinen Karibik-Insel Nevis. Morpheus wird hingegen vom US-Bundesstaat Tennesse aus betrieben und gilt daher als am anfälligsten für Klagen vor amerikanischen Gerichten. Die Napster-Nachfolger, die sogar Raubkopien von gerade erst ins Kino gekommenen Hollywood-Filmen anbieten, "betreiben den Piratenbasar des 21. Jahrhunderts", heißt es in der Klage.

"Wir können nicht einfach zusehen, wie diese Firmen illegale Geschäfte machen", sagte ein Sprecher der Recording Industry Association of America (RIAA). Die "Piraten" gefährdeten den Aufbau legaler Musik- und Filmangebote im Internet, an dem die Produktionsfirmen derzeit arbeiteten. Diese Internet-Angebote werden allerdings nicht kostenlos sein. Um das unerlaubte Kopieren ihrer Produkte zu verhindern, arbeiten Schallplattenfirmen zudem an elektronischen Kopiersperren für CD und DVD.