Copyright total

Lizenzgebühr für jede Einwahl

Zwei Australier sichern sich Rechte an Tonwahlmelodien
Von Marie-Anne Winter

Über die Tücken des Copyright sind schon die Anbieter von Klingeltönen gestolpert. Geschütze Melodien dürfen nicht einfach zu trendiger Handydudelei verarbeitet werden. Zwei australische Musiker machen die Farce perfekt: Auch die Tonwahltöne bei der Wahl einer Telefonnummer ergeben eine Melodie und sind damit eigentlich schützenswert. Wie das Magazin "The Age [Link entfernt] " heute berichtet, haben sich Nigel Helyer und Jon Drummond deshalb das Copyright von 100 000 000 000 Telefonnummersequenzen gesichert.

Jeder Internetnutzer kann auf dieser Seite seine Nummer testen. Falls die "Melodie" der eigenen Telefonnummer geschützt ist, wird man aufgefordert, eine Lizenzgebühr zu bezahlen, weil man andernfalls einen Rechtsbruch beginge. Helyer stellt fest: "Die gesamte Telekommunikation beruht auf Musik". Wenn das wirklich so sein sollte, dann haben die beiden Copyrightskeptiker einen großen Coup gelandet.

Helyer und Drummond argumentieren damit, dass schließlich auch die Grundbausteine des Lebens, die DNA sequenzweise geschützt werden könne. Wenn man aus der DNA ein Geschäft machen könne, müsse das schließlich auch mit Telefonnummern funktionieren. "Wer wirklich ans Copyright glaubt, muss konsequenterweise zahlen" sagt Helyer. Damit würde das pfiffige Duo für jede Einwahl eine Lizenzgebühr kassieren - wer sich die rechte an seiner Einwahlmelodie nicht rechtzeitig gesichert hat, ist schließlich selbst schuld - oder?