kaum Konkurrenz

Studie: Telekom dominiert DSL-Markt

Überlebenschancen für nur zwei Wettbewerber
Von dpa /

Im zukunftsträchtigen Geschäft mit dem schnellen Internetzugang DSL hat sich die Deutsche Telekom in Europa an die Spitze gesetzt. Wie die WestLB Panmure in einer heute veröffentlichten Studie über die Zukunft des Festnetzes schrieb, werde der Bonner Ex-Monopolist bis zum Jahresende mit voraussichtlich zwei Millionen Anschlüssen hinter Korea Telecom weltweit die Nummer zwei sein.

Nach weiteren Schätzungen der Bank-Analysten beherrscht die Telekom den breitbandigen DSL-Markt in Deutschland mit einem Anteil von 97 Prozent. Den alternativen DSL-Anbietern wurde dagegen ein harter Wettbewerb prophezeit: "Wir sehen pro Land Überlebenschancen für nur zwei alternative (reine) DSL-Carrier", heißt es in der Studie. In Deutschland seien das die Telekommunikationsfirmen Arcor und QSC.

Mit der DSL-Technik, die einen schnellen Zugang zum Internet (12- fache ISDN-Geschwindigkeit) über die normale Telefonleitung erlaubt, wollen die Telefonriesen das rückläufige Festnetzgeschäft in Sprachtelefonie wettmachen. Dabei geht die WestLB Panmure davon aus, dass bis 2005 die Mehrheit der Internetanschlüsse breitbandig sein werden. Ihre Umsatz- und Ergebnisbeiträge sollen bis dahin zehn bis 20 Prozent des Festnetzgeschäftes ausmachen.

Die einzige ernst zu nehmende Alternative zu DSL sieht die WestLB in den TV-Kabelnetzen. Doch diese stellten gegenwärtig nur in wenigen Ländern eine Konkurrenz da. Gegenüber dem TV-Kabel hat DSL von wenigen Ausnahmen abgesehen einen Vorsprung von zwei bis drei Jahren.

In Deutschland hatte die Telekom unlängst ihre regionalen Kabelgesellschaften an Callahan, Klesch und Liberty Media ganz beziehungsweise mehrheitlich verkauft. Die Netze wollen die Erwerber mit Milliarden-Investitionen multimediafähig und damit DSL-Anbietern Konkurrenz machen.