Gerücht

E-Plus dementiert angebliche Fusionspläne mit MobilCom

MobilCom will sich nicht dazu äußern
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Mobilfunkbetreiber E-Plus hat einen Pressebericht dementiert, das Unternehmen wolle angeblich mit der Telefongesellschaft MobilCom fusionieren. "Wir wissen nicht mit wem MobilCom spricht, mit uns jedenfalls nicht", sagte Unternehmenssprecher Claas Sandrock auf Anfrage.

In ihrer heutigen Ausgabe zitierte das Hamburger Wirtschaftsblatt "Financial Times Deutschland" (FTD [Link entfernt] ) einen Manager, der MobilCom-Chef Gerhard Schmid nahe steht, mit den Worten: "Ich kann nicht ausschließen, dass die beiden Firmenchefs über dieses Thema sprechen". In der Vergangenheit seien lose Gespräche aufgenommen worden. Sandrock nannte den Bericht der FTD eine Luftnummer.

Ein MobilCom-Sprecher wollte sich zu den Spekulationen nicht näher äußern und sagte lediglich, "wir stehen in enger Abstimmung mit Orange, was deren Zukunft angeht". Der britische Mobilfunkkonzern, der zur France Telecom gehört, hält 28,5 Prozent der MobilCom- Anteile.

In der Branche wird Orange seit längerem Interesse an E-Plus nachgesagt. Der drittgrößte deutsche Mobilfunker gehört zu 77,8 Prozent zum hoch verschuldeten niederländischen Telekommunikationskonzern KPN. Mit dem Verkauf könnte KPN seine Schulden von rund 23 Milliarden Euro erheblich reduzieren. Bislang hat das Unternehmen aber stets betont, dass E-Plus nicht auf der Verkaufsliste stehe.

Mit einer Übernahme würden sich außerdem die Schulden von Orange kräftig erhöhen. Die Mobilfunkgruppe müsste nämlich nicht nur die Verbindlichkeiten von E-Plus übernehmen, sondern auch eine 8,5 Milliarden Euro teure UMTS-Lizenz in Deutschland komplett abschreiben. Denn MobilCom gehört wie E-Plus zu den sechs Unternehmen, die im vergangenen Jahr eine Lizenz ersteigert hatten.