Rücktritt

KPN: Vorstandvorsitzender Smits wird zurücktreten

Gespräche mit einem Kandidaten für Chefsessel des hoch verschuldeten Konzerns
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der stark verschuldete niederländische Telekom-Konzern KPN hat am Montagmorgen indirekt Presseberichte über einen bevorstehenden Rücktritt seines Vorstandsvorsitzenden Paul Smits bestätigt. "Diskussionen mit einem Kandidaten für die Position" würden geführt, teilte das mit 22,8 Milliarden Euro (44,6 Milliarden Mark) verschuldete Unternehmen vor Börsenbeginn mit.

Die Wirtschaftszeitung "Het financieele Dagblad" hatte den Rücktritt am Montag noch für den selben Tag in Aussicht gestellt. Das Blatt berief sich dabei auf die Website des britischen Wirtschaftsblatts "Financial Times".

In einer knappen Presseerklärung bestätigte KPN zugleich, dass mit Banken Gespräche über neue Kreditlinien geführt worden seien. Diskussionen über beide Themen sollten noch im Laufe des Montag abgeschlossen werden, hieß es. Man gehe davon aus, noch vor Börsenschluss eine entsprechende Ankündigung machen zu können.

Nach Darstellung von "Het financieele Dagblad" habe KPN am Wochenende bei Banken eine Kredit-Vereinbarung über 2,5 Milliarden US-Dollar (5,4 Milliarden Mark) abgeschlossen. Eine solche Kreditvereinbarung sei vom KPN-Aufsichtsrat zur Voraussetzung für die Anstellung eines neuen Chefs gemacht worden. Der neue Kredit soll die bestehende Finanzierung ergänzen. Bei Vorlage der Halbjahreszahlen hatte KPN vergangene Woche erklärt, dass die Finanzierung des Konzerns bis Sommer kommenden Jahres sichergestellt sei.