Pläne

Liberty Media will Programm in Deutschland in einem Jahr starten

Preis wird zwischen 20 und 30 Mark inclusive Decoder liegen
Von dpa /

Nach dem Kauf der Kabelnetze der Deutschen Telekom will das US-Unternehmen Liberty Media in rund einem Jahr in Deutschland auf Sendung gehen. Der Einstiegspreis werde für Kabelkunden "irgendwo zwischen 20 und 30 Mark liegen, inklusive des Decoders", sagte Liberty-Chef John Malone dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Zusammen mit seinen Partnern wolle Malone in Deutschland insgesamt zehn bis zwölf Milliarden Mark investieren. Liberty Media hatte für die sechs der insgesamt neun Kabelnetze der Telekom bereits 5,5 Milliarden Euro (10,7 Mrd. Mark) bezahlt.

Mit Blick auf die bevorstehende Prüfung des Kaufs durch das Bundeskartellamt warnte Malone zugleich im Nachrichtenmagazin Focus: "Wenn wir feststellen, dass unsere Vision vom Aufbau eines neuen Dienstleistungsbereichs an den Regulatoren und an einem unfreundlichen Klima scheitern, werden wir aus dem Vertrag aussteigen müssen." Das Bundeskartellamt muss bis Anfang Oktober entscheiden, ob eine vertiefte Prüfung des Geschäfts eingeleitet wird. Dem "Spiegel" sagte Malone, er erwarte, "dass wir etwa fünf bis sechs Monate brauchen, um den ganzen Regulierungskram zu erledigen und den Kauf juristisch abzuwickeln". Ein weiteres halbes Jahr werde gebraucht, um eine ausreichende Zahl von Decodern zu bekommen.

Malone wies in dem "Focus"-Interview Befürchtungen zurück, Liberty könnte deutsche Programme aus dem Kabelfernsehen verdrängen. "Wir werden nicht in Denver entscheiden, was im deutschen Kabelfernsehen ankommt - sicher streichen wir nicht die Sender, die in Deutschland gefragt und beliebt sind." Malone will auch mit dem Medienunternehmer Leo Kirch ins Geschäft kommen, der einen großen Teil der deutschen Pay-TV-Rechte besitzt. "Kirch hat sich festgefahren, er braucht uns, definitiv", sagte Malone dem "Spiegel".