heiße Luft

Wird Viag Interkom doch nicht O2 heißen?

O2 ist modern, universell und schon vergeben
Von Marie-Anne Winter

Die BT Wireless hat ein Problem: Die Bezeichnung "O2" mag ja einzigartig und unverwechselbar sein, aber als Name für eine Firma ist sie es nicht. Die ganze schöne Kampagne der Mobilfunktochter der British Telecom droht sich nun genau in der Luft aufzulösen, die eigentlich für frischen Wind sorgen sollte: O2 ist nämlich schon besetzt, nicht als chemische Bezeichnung für molekularen Sauerstoff, wie unbefangene Beobachter vielleicht vermuten können, sondern als das, was die millionenschweren Pläne von BT Wireless neu etablieren sollten - als Marke.

O2 ist schon vergeben - der Markenname gehört bereits einem Londoner Einkaufszentrum, das seit Ende 1999 in der Finchley Road zu finden ist. Und das hat sofort mit rechtlichen Mitteln gedroht. Die Muttergesellschaft des Shopping-Centers, Burford, hat inzwischen selbst schon damit begonnen, die Markenbezeichnung "O2" europaweit zu etablieren. Das jedenfalls hat der Burford-Geschäftsführer John Anderson der Londoner Tageszeitung "The Times" gesagt, die weiterhin zitierte, dass Burford schon viel Zeit und Energie investiert habe, um die Marke aufzubauen.

Am Mittwoch hatte auch der deutsche Mobilnetzbetreiber Viag Interkom angekündigt, sich im Frühjahr 2002 in O2 umbenennen zu wollen. Ob das nur heisse Luft war, wird sich jetzt zeigen. Die Behauptung von Peter Erskine, dem Geschäftsführer von mm02, dass die Markenbezeichnung O2 modern und universell sei, ist damit noch nicht falsch. Nur ob es die Bezeichnung für sein Unternehmen sein wird, ist derzeit fraglich.