Erweiterung

Netzbetreiber Versatel verstärkt Aktivitäten von Flensburg aus

Versatel will weitere Gebiete erschließen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der europäische Anbieter für Kommunikations- und Informationsdienste, die Versatel Telecom International n.V.(AG) in Amsterdam/Niederlande, verstärkt von Flensburg aus seine Deutschland-Akivitäten. Die Versatel Deutschland Holding wird enger als bisher mit dem Flensburger Tochterunternehmen KomTel zusammenarbeiten. Das teilte KomTel-Geschäftsführer Michael Rohbeck am Mittwoch in Flensburg mit. Die Dortmunder Versatel Deutschland GmbH & Co KG bleibt ein eigenständiges Unternehmen. Von Dortmund aus soll das "riesige Potenzial" des Privatkundenbereichs im Raum Westfalen-Lippe erschlossen werden, sagte Rohbeck. Der 40-Jährige war mit Monatsbeginn vom Amsterdamer Aufsichtsrat auch zum Geschäftsführer der Versatel Deutschland Holding GmbH ernannt worden. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Konzernmutter sei die dreijährige gute Erfahrung der KomTel auf dem Privat- und Geschäftskundenmarkt, hieß es. Ziel des Unternehmens sei es, bis Ende 2002 "der größte alternative Teilnehmernetzbetreiber in Deutschland zu sein".

Die KomTel war 1998 zunächst als Tochterfirma der kommunalen Stadtwerke ans Netz gegangen. Im März 2000 stieg Versatel mit 80 Prozent Anteil ein. KomTel bedient inzwischen ein eigenes Netz von 1 600 Kilometer Länge und kann darüber 70 Prozent aller Haushalte Schleswig-Holsteins erreichen. In Flensburg beträgt der Deckungsgrad ein Drittel aller Haushalte, im Hamburger Umland fast zehn Prozent. Die rund 250 KomTel-Mitarbeiter erwirtschafteten 2000 einen Umsatz von 74 Millionen Mark (37,84 Millionen Euro), im ersten Halbjahr 2001 waren es fast 49 Millionen Mark (24,9 Millionen Euro). Versatel International hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 354,98 Millionen Mark (181,5 Millionen Euro).