Exotisch

E-Plus roamt in Kenia

Mobiles Telefonieren in Afrika aber nicht ganz billig und nicht überall möglich
Von Volker Schäfer

E-Plus hat zwei neue Romaingpartner: Neben der Dominikanischen Republik wurde Kenia als neues Roamingland erschlossen. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern D2 und Viag hat man als Roamingpartner aber nicht Kencell [Link entfernt] , sondern den zweiten Netzbetreiber des ostafrikanischen Landes, Safaricom, gewählt. Die Funkversorgung beider Netze ist allerdings - wie in vielen afrikanischen Staaten - sehr dürftig. Safaricom deckt nur die Hauptstadt Nairobi und die Küstenstadt Mombasa ab, Kencell versorgt noch einige weitere Orte.

Günstig sind die Gesprächsgebühren von Kenia nach Deutschland allerdings nicht: Ein Telefonat nach Deutschland kostet montags bis freitags von 08.00 bis 20.00 Uhr 14,95 Mark pro Minute. In der Nebenzeit sind 11,92 Mark fällig. Für eine SMS werden 72 Pfennig verlangt. Tipp: Mit Iridium kosten die Gespräche maximal ein Drittel und das Netz ist flächendeckend verfügbar.

Flächendeckung bei terrestrischen Mobilfunknetzen ist in Afrika ansonsten fast ein Fremdwort. Lediglich die Republik Südafrika kann mit europäischen Standards mithalten. Die Netze von MTN und Vodacom sind im Nordosten des Landes genauso gut ausgebaut wie vergleichbare Netze in Europa. In den übrigen Landesteilen werden immerhin die Städte, Gemeinden und Hauptverbindungsstraßen abgedeckt.

Für Datenfreaks empfiehlt sich das Vodacom-Netz, wo es bereits erste Experimente mit HSCSD gibt. Bei Vodacom kommen allerdings zurzeit nur Vertragskunden in den Genuss der schnellen Datenübertragung. Für Roaming ist der Service noch nicht freigegeben und die "Vodago"-Prepaidkarte ist - wie alle Wertkarten im südlichen Afrika - nicht fax-/datenfähig.

Abgehende Gespräche nach Deutschland sind im vergangenen Jahr erfreulicherweise billiger geworden. Zahlte man noch Anfang des Jahres ähnlich hohe Minutenpreise wie in anderen afrikanischen Ländern, so kann man nun schon für unter 3 Mark pro Minute beispielsweise von Johannesburg nach Hamburg telefonieren. Mit D1-, D2- und VIAG Interkom-Karte hat man die freie Auswahl zwischen beiden südafrikanischen Netzen. E-Plus-Kunden können sich nur bei Vodacom einbuchen.

Ein weiteres beliebtes Urlaubsland auf dem "schwarzen Kontinent" ist Ägypten. MobiNil und Click GSM sorgen dort in den Großstädten sowie in den wichtigsten Touristenzentren für Funkversorgung. Mit MobiNil roamen alle vier deutschen Netz, bei Click, einer Vodafone-Tochter, können sich E-Plus-Kunden nicht einbuchen.

Gespräche nach Deutschland kosten zwischen 5 und 7 Mark pro Minute. Innerhalb von Ägypten kann man dagegen schon für rund 50 Pfennig pro Minute telefonieren. Eine SMS ist für knapp unter 30 Pfennig zu haben. Das ist billiger, als eine netzübergreifende Kurznachricht innerhalb von Deutschland.

Auch in anderen Mittelmeer-Anrainerstaaten wie Tunesien und Marokko haben GSM-Netze inzwischen Einzug gehalten. Mit Tunicell haben alle deutsche Netze Roaming. Die Telefongebühren nach Deutschland sind mit knapp 2,50 Mark pro Minute auch recht moderat. Itissalat al Maghrib in Marokko verlangt dafür rund das Doppelte.