Exotisch

GSM 1900 in Deutschland

Amerikanische Streitkräfte experimentieren mit eigenen Mobilfunknetzen
Von Volker Schäfer

Die GSM-Mobilfunknetze funken in Europa üblicherweise in den Frequenzbereichen um 900 und 1 800 MHz. Nur auf dem amerikanischen Kontinent wird auch auf 1 900 MHz gesendet - normalerweise jedenfalls. Ausnahmen kann es in Gegenden geben, in denen amerikanische Streitkräfte stationiert sind, so zum Beispiel auch in Deutschland. Umgekehrt gab es das auch schon. Zu Messen in den USA, bei denen auch europäische Besucher erwartet wurden, gingen temporär GSM 900-Netze auf Sendung, meist in Zusammenarbeit mit der Swisscom.

Im Raum Frankfurt am Main - rund um die US Airbase - funkten jedenfalls in der vergangenen Woche AT&T und VoiceStream [Link entfernt] . Das bestätigten mehrere teltarif-Leser und sorgte für Gesprächsstoff in Newsgroups und sogar bei deutschen Netzbetreibern. Sogar Roaming mit deutschen Karten war möglich.

So lange man - wie bei Motorola-Geräten - manuell auf die amerikanische Handynorm umstellen muss, ist das sicher unproblematisch. Einige Telefone buchten sich aber auch automatisch auf die für deutsche Verhältnisse exotischen Netze um. Nachteil: Gespräche kosten plötzlich 3 bis 4 Mark pro Minute und man muss sogar für den Empfang von SMS-Nachrichten möglicherweise zahlen.

Trost: Inzwischen sind die Frankfurter US-Sender wieder inaktiv. Dennoch sollte man darauf achten, nach Möglichkeit im eigenen Netz zu telefonieren, um hohe Roamingkosten zu umgehen. Vor allem im Grenzgebieten zu Nachbarländern kommt es häufig vor, dass Handys sich unbeabsichtigt in Frendnetze einbuchen. Abhilfe schafft hier die manuelle Netzwahl. Wie diese funktioniert, geht aus der Bedienungsanleitung des Mobiltelefons hervor.