abgewehrt

Code Red-Attacke richtete zunächst kaum Schaden an

Über eine Million Computernutzer holten sich Schutzsoftware
Von dpa / Karin Müller

Der weltweit mit Sorge verfolgte Angriff des Computerwurms "Red Code" hat nach ersten Angaben der amerikanischen Bundespolizei FBI kaum Schaden angerichtet. Wie das FBI-Zentrum zum Schutz der Nationalen Infrastruktur (NIPC) am späten Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, wirkten vermutlich die Schutzmaßnahmen gegen die Attacke. Der Angriff durch den Computerwurm "Code Red" hatte nach Berechnungen der Experten um 02:00 Uhr MESZ begonnen.

NIPC-Chef Ron Dick erklärte, auch wenn es keine Berichte über Schäden gebe, könne man aber noch nicht sagen, dass der Sturm vorüber sei. Es werde noch einige Zeit dauern, bis das FBI eine genaue Schadensanalyse machen könne. Er betonte, falls es bei dem bisherigen Stand bleibe, könne man sagen, dass die Attacke nicht zuletzt dank der ausführlichen Medien-Berichterstattung abgewehrt worden sei. Viele Firmen und Organisationen, die Computer mit den anfälligen Microsoft-Betriebssystemen Windows NT oder Windows 2000 benutzten, hätten sich dadurch noch rechtzeitig geschützt. Über eine Millionen Computernutzer hätten auf den Webseiten des Softwareriesen Microsoft die Abwehrsoftware (Patches) heruntergeladen.

Allerdings stellten einige Sicherheitsfirmen wenige Stunden nach Erwachen des Wurms bei Kunden eine gewisse Verlangsamung im Internetverkehr fest. Es gebe jedoch keine größeren Probleme. Computerexperten wiesen jedoch daraufhin, dass es einige Zeit dauern könnte, bis der Schaden feststehe, den "Code Red" angerichtet habe. Mitte Juli war der Wurm erstmals aufgetaucht und hatte binnen Stunden 350 000 Rechner infiziert. Die befallenen Rechner sollten die Webseite des Weißen Hauses alle zum gleichen Zeitpunkt mit Datenpaketen überfluten und lahm legen.