Kein Geld mit VoIP

Der Nächste bitte: TEDAS stellt Insolvenzantrag

Schlechte Marktlage bringt IP-Telefonie-Spezialist in Zahlungsschwierigkeiten
Von Marie-Anne Winter

Die Serie der TK-Pleiten reißt nicht ab: Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat das Marburger Amtsgericht auf Antrag der TEDAS [Link entfernt] AG das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Manfred Kuhne, Marburg, bestellt.

In der Pressmitteilung der TEDAS AG heißt es, dass die sich verschärfenden Kapitalmarktprobleme den für den 21. März 2001 vorbereitete Börsengang verhindert hätten. Noch bis kurz vor der Antragstellung wurden Gespräche mit potentiellen Investoren geführt. Leider ist es nicht gelungen, rechtzeitig eine neue Finazierungerunde auf die Beine zu stellen. Ursachen für das zurückhaltende Engagement der Investoren sind die anhaltend schlechte Lage an den Kapitalmärkten, eine schleppende Entwicklung des VoIP-Marktes und die derzeit schlechte Auftragslage im IT-Bereich.

TEDAS beabsichtigt die Weiterführung der Gesellschaft in Verbindung mit neuen Investoren oder eine Veräußerung als Ganzes bzw. in Teilen. In Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter soll ein Insolvenzplan ausgearbeitet werden. Die 1993 in Marburg gegründete TEDAS hatte nach dem Jahr 1999 mit 1,9 Millionen Mark Umsatz und dem verkürzten Geschäftsjahr 2000 (1. Januar bis 31. Oktober 2000) mit 5,0 Millionen Mark Umsatz eine Steigerung von über 250 Prozent erreicht. Der IP-Telefonie-Spezialist gehört international zu den technologisch führenden Unternehmen in seinem Segment.