Schlappe

FTD: Gericht widerruft US-Mobilfunk-Auktion

Frequenzen fallen an die Firma Nextwave zurück
Von dpa / Marie-Anne Winter

Ein Berufungsgericht hat nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD [Link entfernt] ) die Frequenzauktion in den USA vom Januar größtenteils für ungültig erklärt. Wenn das Urteil Bestand haben sollte, müssten die Unternehmen die von ihnen ersteigerten Frequenzen wieder zurückgeben und könnten ihre Netze nicht wie geplant ausbauen, schreibt die Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe.

216 der 422 versteigerten Frequenzen sollen an die Firma Nextwave zurückfallen, die sich seit 1998 im Konkursverfahren befindet, hieß es. Das Gerichtsurteil treffe AT&T und Verizon Wireless besonders hart. Sie hatten zwischen 2,3 Milliarden und 8,8 Milliarden US-Dollar für neue Mobilfunklizenzen geboten. Die Richter des Berufungsgerichts werden der amerikanischen Regulierungsbehörde (FCC) vor, ihre Doppelrolle als Gläubigerin von Nextwave und Regulatorin für den Mobilfunkmarkt missbraucht zu haben. Sie habe sich gegenüber den anderen Nextwave-Gläubigern einen unfairen Vorteil verschafft und sich unrechtmäßigerweise über das Konkursrecht hinweg gesetzt.

Für die Mobilfunknetze habe die Gerichtsentscheidung verheerende Auswirkungen. Gegenwärtig seien die meisten Netze überlastet. Ein Ausbau scheine in naher Zukunft allerdings unwahrscheinlich. Sollte die Entscheidung in höheren Instanzen bestätigt werden, müsste der Staat Nextwave mit Milliarden entschädigen, um die Frequenzen freizukaufen.